Nach zehn Jahren läuft bei dem Versandhändler Weltbild erneut ein Insolvenzverfahren. Der Krisenmanager, der das Unternehmen retten soll, verlangt nun Zugeständnisse – von allen Seiten.
Der insolvente Versandhändler Weltbild steht vor einer tiefgreifenden Restrukturierung. Insolvenzverwalter Christian Plail teilte am Mittwoch mit, dass das Unternehmen sich deutlich wandeln müsse, um weiter eine Marktberechtigung zu haben. Alle Beteiligten wie Gesellschafter, Mitarbeiter und auch die Geschäftspartner müssten mitziehen, betonte Plail. „Ohne Zugeständnisse von allen Seiten wird es nicht gehen.“ Er sagte, für die Kunden müsse Weltbild ein klareres Profil gewinnen und einen anderen Marktauftritt haben, intern müssten Strukturen und Prozesse geändert werden.
Die Weltbild GmbH & Co. KG hatte Anfang der vergangenen Woche beim Amtsgericht am Unternehmenssitz in Augsburg Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen verkauft seine Waren wie CDs, Filme, Bücher und zahlreiche andere Produkte online und per Katalog, zudem gibt es bundesweit 14 Filialen. Das Unternehmen gehört zu einer Gruppe, die anderen Töchter der WB D2C Group sind nicht von der Insolvenz betroffen. Bei Weltbild selbst arbeiten rund 500 Beschäftigte, es gibt zahlreiche Teilzeitjobs in dem Betrieb.
Das heutige Weltbild-Geschäft ist aus dem gleichnamigen ehemaligen Unternehmen der katholischen Kirche hervorgegangen. Vor zehn Jahren hatte bereits die damalige Verlagsgruppe Weltbild Insolvenz angemeldet, schließlich übernahm das Düsseldorfer Familienunternehmen Droege die Augsburger.
Weltbild-Geschichte Unternehmensmitteilung zum Insolvenzantrag