Nach der Wiedereröffnung des Meeresmuseums in Stralsund soll der Andrang mit der Öffnung bislang gesperrter Bereiche im kommenden Jahr wachsen. Besser war die Besucherzahl eines anderen Hauses.

Die Stiftung Deutsches Meeresmuseum zieht für seine beiden besucherstarken Häuser eine gemischte Bilanz und setzt auf das Jahr 2025. Mit mehr als einer halben Million Gästen im Ozeaneum sei man sehr zufrieden, sagte eine Sprecherin. 2024 entspreche damit zwar nicht dem Rekordergebnis des Vorjahres von mehr als 590.000. Damals habe der sehr verregneten Sommer eine Rolle gespielt.

Für das im Sommer dieses Jahres wiedereröffnete Meeresmuseum in der Stralsunder Altstadt habe man hingegen mit deutlich mehr Besuchern gerechnet. Etwa 80.000 seien es in den fünfeinhalb Monaten seit Wiedereröffnung gewesen. Offenbar warteten viele Gäste noch ab, bis auch der Aquarienrundgang fertiggestellt sei. Die Besucherzahl entspreche dem Niveau von vor der Modernisierung. Im gesamten Jahr 2019 seien es 172.000 Besuche gewesen.

Riesiges Karibik-Aquarium noch ohne Tiere

Nach fast vierjähriger Bauzeit im und um das ehemalige, mittelalterliche Katharinenkloster, das das Museum beherbergt, war es im Juli wiedereröffnet worden. Zu den Highlights zählt eigentlich ein 700.000 Liter fassendes Karibik-Aquarium. Für den Einbau der Spezialscheibe aus Japan musste eigens ein riesiger Kran in der dafür teils gesperrten Altstadt aufgebaut werden. 

Allerdings ist etwa die Überwachungstechnik für die neuen Aquarien noch nicht einsatzbereit. Andere Becken widmen sich etwa dem Pazifik oder dem Roten Meer. Der Rundgang ist noch gesperrt, es gilt der halbe Eintrittspreis. In einigen Becken werde an den Dekorationen gearbeitet, während andere Aquarien probeweise mit Süß- beziehungsweise schon final mit Salzwasser befüllt seien, aber noch ohne Tiere. Die Stiftung hofft, dass die Aquarien im kommenden Frühjahr fertig sind.

Kleinere Aquarien schon in Betrieb

Bereits zugänglich sind die vier Dauerausstellungen in der Katharinenhalle und den benachbarten Räumen zu den Themen, Evolution, Mensch und Meer, Vielfalt und Fischerei. Sie bestehen aus Modellen und Präparaten, Schaukästen, Tafeln und interaktiver Technik. Auch fünf kleinere Aquarien etwa mit Anemonenfischen und Korallen sind schon in Betrieb. In der Katharinenhalle hängen außerdem über drei Etagen szenisch angeordnet große Tiermodelle etwa eines Brydewals und eines Walhais sowie das bekannte Finnwal-Skelett im Chor der ehemaligen Kirche.

Die Folgen der Corona-Pandemie, des russischen Angriffs auf die Ukraine, Lieferengpässe, Fachkräftemangel oder auch Preissteigerungen erschwerten die umfassende Modernisierung. Im März 2024 kam noch ein Cyber-Angriff hinzu, der die IT monatelang lahmlegte. Land und Bund finanzieren die Modernisierung mit mehr als 51 Millionen Euro. Darüber hinaus investiert die Stiftung etwa fünf Millionen Euro in Eigenleistungen in Sachkosten, Exponate und Personal.

Während sich das Meeresmuseum im Katharinenkloster den warmen Meeren widmet, beschäftigt sich das Ozeaneum auf der Stralsunder Hafeninsel mit den kalten Meeren. Eine weitere Ausstellung ist das Natureum auf dem Darß. Insgesamt kommen die drei Standorte laut Stiftung Deutsches Meeresmuseum in diesem Jahr auf etwa 660.000 Besucher.