Nach der Hinrichtung eines deutschen Staatsbürgers im Iran ist das Verhältnis beider Länder auf einen neuen Tiefpunkt gesunken. Trotzdem werden die diplomatischen Beziehungen aufrechterhalten.
Vor vier Wochen wurde der deutsche Botschafter im Iran nach der Hinrichtung des deutschen Staatsangehörigen Djamshid Sharmahd zu Konsultationen nach Berlin zurückbeordert. Jetzt ist Markus Potzel nach Teheran zurückgekehrt, „um unseren Anliegen vor Ort hochrangig Nachdruck zu verleihen“, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage sagte. „Das schließt insbesondere die Überführung des Leichnams von Djamshid Sharmahd wie auch unsere anderen Haftfälle ein.“
Irans Justiz hatte Sharmahds Hinrichtung Ende Oktober bekanntgegeben. Er wurde im Frühjahr 2023 in einem umstrittenen Prozess nach Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt. Die Bundesregierung, Angehörige und Menschenrechtler wiesen die Anschuldigungen gegen ihn vehement zurück.
Als Reaktion auf die Hinrichtung hatte die Bundesregierung nicht nur Potzel zu Konsultationen nach Berlin zurückbeordert, sondern auch alle drei iranischen Generalkonsulate in Deutschland geschlossen. Es handelt sich um die Vertretungen in Frankfurt am Main, Hamburg und München mit zusammen 32 konsularischen Beamten. Außenministerin Annalena Baerbock begründete den Schritt mit dem „menschenverachtenden Agieren“ der iranischen Führung.