Ihre Asylanträge wurden abgelehnt, nun droht zehn kolumbianischen Beschäftigten eines Pflegeheims die Abschiebung. Heimleitung und Angehörige suchen Hilfe und haben einen Termin im Innenministerium.
Wegen der drohenden Abschiebung von kolumbianischen Pflegekräften eines Heims in Wilstedt (Landkreis Rotenburg) ist heute ein Treffen im Innenministerium in Hannover geplant. Bei dem Gespräch mit Innen-Staatssekretär Stephan Manke und Sozial-Staatssekretärin Christine Arbogast sollen Informationen über die Situation ausgetauscht werden. Das berichtete Anne Weiss von der Angehörigeninitiative. Demnach nehmen an dem Gespräch die Heimbetreiber Andrea und Tino Wohlmacher, Juliane Müller von der Angehörigeninitiative und sie selbst teil.
Online-Petition mit mehr als 62.100 Unterschriften
„Wir freuen uns über den Termin, dies ist für uns ein wichtiges Hintergrundgespräch“, sagte sie. Eine Online-Petition mit dem Titel „Stoppt die Abschiebung der Pfleger im Haus Wilstedt!“ haben inzwischen mehr als 62.100 Menschen unterschrieben, die Petition soll bei dem Termin aber nicht übergeben werden.
Nach Angaben des Heims droht zehn kolumbianischen Beschäftigten, die vor allem im Pflegebereich arbeiten, wegen abgelehnter Asylanträge die Abschiebung. Die Leitung sieht den Betrieb der Einrichtung für demenzkranke Menschen in Gefahr.
Heimbetreiber und Angehörige wollen die Petition Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) übergeben, der über die Plattform X mitgeteilt hatte, dass er sich um den Fall kümmern werde. Ein Ministeriumssprecher bestätigte, dass die Bundesregierung in Kontakt mit den Landesbehörden stehe, um sich für das Pflegeheim in Wilstedt einzusetzen. Lauterbach wolle die Petition entgegennehmen, hieß es.