Marius Borg Høiby musste eine Woche lang in Untersuchungshaft. Welche Überlegungen zu dem Entschluss führten – und woran die zuständige Richterin Zweifel hegte. 

Der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit, Marius Borg Høiby, darf heute die Untersuchungshaft verlassen. „Eine Gefahr der Beweismanipulation ist für uns derzeit nicht mehr erkennbar“, hieß es vonseiten des Gerichts. Gegenstand der Verhandlungen vor Gericht waren zwei Vergewaltigungsvorwürfe. Der 27-Jährige bestreitet beide Vorwürfe. 

Marius Borg Høiby: Was aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht

Aus Unterlagen, die das Gericht mittlerweile öffentlich gemacht hat und aus denen norwegische Medien zitieren, geht hervor, dass die zuständige Richterin am zweiten Vorwurf Zweifel gehegt hat. Die mutmaßliche „Schlaf-Vergewaltigung“ soll sich Ende September in Marius‘ Wohnung in Skaugum abgespielt haben, der Residenz der Kronprinzenfamilie. 

Die Zweifel der Richterin begründeten sich auf die Tatsache, dass die Polizei die Frau bislang nicht vernommen hatte. Laut Borg Høiby kenne er die Frau schon länger und habe mit ihr einvernehmlichen Sex gehabt. Die Polizei forderte aufgrund der zwei Vorwürfe eine Untersuchungshaft von zwei Wochen, diese sah Richterin Anne-Lene Åvangen Hødnebø aber nicht begründet. „Die Zweifel des Gerichts basieren darauf, dass die Frau noch keine Aussage dazu gemacht hat“, heißt es im Beschluss. 

Der erste Fall, der diskutiert wurde, war eine mutmaßliche Schlaf-Vergewaltigung, die sich im April abgespielt haben soll. Das mutmaßliche Opfer sei nicht bei Bewusstsein gewesen. Das norwegische „Dagbladet“ berichtete hierzu, für die betroffene Frau sei es „schwer“. Nicht sie habe den Sohn von Mette-Marit angezeigt, sondern die Polizei, nachdem diese auf dem Handy des 27-Jährigen ein Video der mutmaßlichen Tat gefunden hat. 

Norwegen Royals Family Marius Borg Hoiby 10:57

Die Polizei hat nach eigenen Angaben vom Mittwoch keine Verlängerung der U-Haft beantragt, obwohl es in den Ermittlungen inzwischen noch um einen dritten Fall geht. Einzelheiten zu dem neuen Vorwurf gegen Høiby gab die Polizei nicht bekannt. 

Quellen: „Dagbladet“ / „VG“ / AFP