Etwa 2.400 Verdachtsfälle von Geldwäsche gab es im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein. Mit einer engeren Verzahnung der Behörden soll dem nun effektiver entgegengewirkt werden.

Mit einer neuen Task-Force will die Schleswig-Holsteinische Landesregierung Geldwäsche effektiver bekämpfen. Nach dem geplanten Konzept sollen laut Finanzministerin Silke Schneider die Polizei, Steuerfahndung, Staatsanwaltschaften und Aufsichtsbehörden enger und ressortübergreifend zusammenarbeiten. „Gerade in Zeiten, in denen Personal knapp ist, muss es darum gehen, die vorhandenen Beamtinnen und Beamten optimal einzusetzen“, erklärte die Grünen-Politikerin.

Der engere Austausch zwischen den Beteiligten solle auch die Verfolgung komplexer Geldwäschetaten verbessern. „Effektiver zu werden, bedeutet insbesondere, die Ressourcen unserer Strafverfolgungsbehörden zielgerichtet einzusetzen“, sagte Justizministerin Kerstin von der Decken (CDU). Dafür sollen nun die notwendigen Strukturen geschaffen und bisherige, wie etwa die im Jahr 2023 bei der Generalstaatsanwaltschaft eingerichtete Koordinierungs- und Ermittlungseinheit zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität genutzt werden.

Luft nach oben

Den Angaben von der Deckens nach gab es im vergangenen Jahr 2.400 Verdachtsfälle von Geldwäsche in Schleswig-Holstein. Dabei sei es schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen und werthaltige Spuren zu finden. So müssten die Ressourcen gebündelt werden, um die komplexen Fälle zu identifizieren. 

Oberstaatsanwalt Marcus Marlie erklärte, dass in der Vergangenheit pro Jahr etwa 10 bis 20 Fälle im nördlichsten Bundesland vor Gericht gebracht wurden. „Da sehe ich Luft nach oben“, erklärte er. Zusätzliche Kapazitäten, wie etwa weitere Stellen bei Justiz und Polizei, brauche es dabei nicht, um weitere Fälle zu lösen. Stattdessen dürfe nicht die gesamte Kraft auf die etwa 2.400 Fälle verteilt werden, sondern die wenigen, lohnenden Fälle zum Abschluss gebracht werden.