Ein 26-Jähriger soll sich in die Toilettenräume zweier Schulen in Krefeld geschlichen und dort Kinder sexuell missbraucht haben. In einem weiteren Fall in Mönchengladbach entkommt eine Zwölfjährige.

Einen Tag nach dem schweren sexuellen Missbrauch von zwei Kindern auf Toiletten zweier Schulen in Krefeld hat ein Richter Haftbefehl gegen den 26-jährigen Verdächtigen erlassen. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. 

Beide Schulen hatten am Vortag die Polizei informiert, die sofort eine Fahndung einleitete und den Verdächtigen kurz darauf festnehmen konnte. Die Polizei hatte nach dem Vorfall ihre Präsenz an den beiden Krefelder Schulen erhöht. Es gebe aber keine Hinweise auf einen weiteren Täter. 

Die Minister für Schule und für Inneres, Dorothee Feller und Herbert Reul (beide CDU), äußerten sich besorgt. „Das ist ein irrer, erschreckender Vorgang“, sagte Reul dem WDR. „Das hatten wir noch nicht – ich kann mich nicht erinnern.“ Beide Minister zeigten sich entsetzt, dass solche Straftaten in einem „Schutzraum für Kinder“ passierten.

Der Krefelder Stadtdirektor und Schuldezernent Markus Schön sagte dem WDR, die Vorfälle machten ihn fassungslos. „Wir wollen nicht, dass Schulen Hochsicherheitstrakte werden. Wir werden dennoch über Videoüberwachung sprechen und schauen, was wir baulich tun können.“ 

In einem weiteren Fall in Mönchengladbach fahndet die Polizei nach einem Unbekannten, der eine Zwölfjährige bereits am vergangenen Freitag im Vorraum einer Schultoilette, die derzeit außerhalb des eigentlichen Schultraktes liegt, sexuell belästigt haben soll. Der Mann soll ihr in den Raum gefolgt sein, sie bedrängt und die Arme von hinten um sie gelegt haben, wie die Polizei berichtete.

Glücklicherweise habe sich das Mädchen losreißen können, woraufhin der Unbekannte in Richtung eines nahegelegenen Schwimmbads geflohen sei. In diesen Bereichen sei die Polizei nun verstärkt präsent. Die Kripo sucht Zeugen. Ein Zusammenhang mit den Vorfällen in Krefeld sei nach aktuellem Ermittlungsstand nicht erkennbar, teilte die Polizei mit.