Ein Raser beschleunigt auf der Landstraße auf Tempo 130, wechselt die Spur und tötet jemanden im entgegenkommenden Auto. Nun ist er wegen Totschlags verurteilt worden.

Für die Tötung eines Autofahrers durch einen absichtlich verursachten Frontalzusammenstoß im Gegenverkehr ist ein 30-Jähriger vom Landgericht Detmold wegen Totschlags verurteilt worden. Gegen den Angeklagten wurde eine Haftstrafe von acht Jahren verhängt, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag mitteilte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Staatsanwaltschaft plädierte dem Gerichtssprecher zufolge auf eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes. Die Verteidigung beantragte eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung.

STERN PAID Ein Brief an … meine Tochter, die von einem Raser getötet wurde

Der Raser wollte sich das Leben nehmen

Laut Anklage hatte sich der Frontalzusammenstoß im März auf der Landesstraße 614 im nordrhein-westfälischen Lügde ereignet. Der Angeklagte soll auf mehr als 130 Stundenkilometer beschleunigt haben und dann ungebremst in den Gegenverkehr gefahren sein. Bei der folgenden Kollision mit einem Auto starb ein 53-jähriger Fahrer.STERN PAID GEO+ Männersache

Hintergrund der Tat soll laut Anklage Trennungsschmerz des Angeklagten gewesen sein. Der Angeklagte habe sich bereits Tage zuvor entschlossen, durch einen Verkehrsunfall Suizid zu begehen. Demnach hatte sich die Lebensgefährtin des Manns zuvor von ihm getrennt.

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.