Wieder einmal zeigt sich die isländische Natur von ihrer spektakulären Seite: Aus einem kilometerlangen Riss sprudelt neue Lava. Die Eruption kommt diesmal recht überraschend.

Auf Island hat sich abermals die Erde aufgetan. Der erneute Vulkanausbruch auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich der Hauptstadt Reykjavik begann in der Nacht um kurz vor Mitternacht (MEZ), wie aus Angaben des isländischen Wetteramtes hervorgeht. Seitdem sprudelt erneut glutrote Lava aus einem länglichen Erdriss. Die Eruptionsspalte war nach Angaben der Behörde schätzungsweise drei Kilometer lang. 

Diesmal hatte sich die Eruption nicht in dem Maße angekündigt wie frühere Ausbrüche in der Region. Anders als bei den vorherigen Naturspektakeln gab es vor dem Ausbruch diesmal keine tage- oder gar wochenlange Serie starker Erdbeben. Ein kleiner Erdbebenschwarm und die ersten Anzeichen eines unterirdischen Magmaeinflusses wurden nur eine knappe Dreiviertelstunde vor dem Beginn der Eruption verzeichnet.

Eruption deutlich kleiner als die letzte

Am frühen Morgen schien die vulkanische Aktivität bereits ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Nichts deutete dem Wetteramt zufolge darauf hin, dass sie weiter zunehmen wird. Die Behörde sprach davon, dass die Eruption deutlich kleiner sei als die letzte, die vor drei Monaten in dem Gebiet begonnen hatte. 

Währenddessen floss die Lava sowohl nach Osten als auch nach Westen. Sie befand sich zu dem Zeitpunkt etwa 500 Meter entfernt von einer wichtigen Straße in der Region, dem Grindavíkurvegur. In Richtung des erneut evakuierten Fischerorts Grindavík einige Kilometer weiter südlich floss sie bisherigen Erkenntnissen zufolge bislang nicht.