Die Bundeswehr soll künftig wieder systematisch junge Menschen auf ihre Eignung zum Wehrdienst hin erfassen. Eine Rückkehr zur Wehrpflicht sieht das Modell, das Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch dem Fachausschuss des Bundestags vorlegte, allerdings nicht vor. Im Zentrum stehen eine verpflichtende Erfassung und eine bedarfsorientierte Musterung – eine Pflicht zur Ableistung besteht allerdings nicht.

Mit der Reform will die personell geschwächte Bundeswehr deutlich verstärken – und angesichts wachsender militärischer Bedrohungen aus Russland ihr Abschreckungspotenzial erhöhen. Sein Modell sieht vor, dass künftig alle 18-jährigen Männer und Frauen angeschrieben werden sollen, wie aus dem Verteidigungsausschuss gegenüber der Nachrichtenagentur AFP verlautete. Männer sind verpflichtet, den zugesandten Fragebogen auszufüllen und zurückzuschicken, bei Frauen ist dies freiwillig.

Pistorius

Unter den Rücksendungen wählt die dann jene junge Menschen aus, die zu einer verpflichtenden Musterung eingeladen werden. Die Entscheidung, ob jemand Wehrdienst leisten will oder nicht, bleibt nach AFP-Informationen aber freiwillig. Pistorius‘ Modell sieht demnach einen sechsmonatigen Grundwehrdienst vor, der freiwillig bis zu 17 Monate verlängert werden kann.

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