Krankentransport, Reinigung und Sicherheit – im Tarifstreit legen die Mitarbeiter der CFM nun unbefristet die Arbeit nieder. Die Arbeitgeber müssten endlich ein Angebot vorlegen, so Verdi.
Bei der Charité-Tochtergesellschaft CFM beginnt heute ein unbefristeter Streik. Mit Beginn der Frühschicht haben die Beschäftigten der CFM die Arbeit auf unbestimmte Zeit niedergelegt. Der Streik habe wie geplant begonnen, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer. Die Stimmung sei gut und die Beteiligung besser als bei den vorherigen Warnstreiktagen.
Bei der fünften Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Verdi und der CFM war am Montag keine Einigung gefunden worden. „Es wird zu Einschränkungen kommen, die wir durch Priorisieren und Umorganisieren von Abläufen so gering wie möglich halten“, teilte die Arbeitgeberseite mit. Wie diese Einschränkungen für Patientinnen und Patienten konkret aussehen, blieb offen. „Auf einen unbefristeten Streik sind wir vorbereitet“, hatte die Charité mitgeteilt.
Bei der Charité Facility Management GmbH (CFM) arbeiten rund 3.500 Menschen in den Bereichen Medizintechnik, Krankentransport, Außenanlagepflege, Reinigung oder Sicherheit. Für 3.200 von ihnen fordert Verdi eine Bezahlung nach dem an der Charité gültigen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. 99,3 Prozent der Verdi-Mitglieder bei der CFM hatten in einer Urabstimmung für einen unbefristeten Streik gestimmt.
CFM: Forderungen der Gewerkschaft würden Existenz gefährden
Verdi sprach von einer Blockadehaltung der Geschäftsführung. „Wir sehen die Geschäftsführung jetzt am Zug, endlich mal ein Angebot zu machen“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Neunhöffer. „Für diesen Tarifkonflikt und die möglichen Auswirkungen auf die Patientenversorgung trägt die Koalition aus CDU und SPD maßgebliche Mitverantwortung“, sagte Neunhöffer. Der Tarifstreit schwelt seit Jahren.
Die CFM-Geschäftsführung hatte mitgeteilt, dass mit der Eingliederung in den TVöD eine Lohnkostensteigerung von 40,9 Prozent beziehungsweise 42,7 Millionen Euro jährliche Mehrkosten einhergingen. „Wir können keine Forderungen umsetzen, die zu einer Existenzgefährdung der CFM führen“, teilten Juliane Kaufmann und Simon Batt-Nauerz von der CFM-Geschäftsführung mit. Der bestehende Entgelttarifvertrag der CFM liege im Vergleich über dem Branchentarif für Reinigung, Sicherheit oder Catering.