Die Vogelhochzeit ist eine Tradition in der sorbischen Lausitz. Kinder in Hochzeitstracht ziehen durch die Orte – und werden für die Versorgung der Vögel im Winter belohnt.
Mit einer typischen Mini-Festgesellschaft hat Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in seinem Amtssitz in Dresden die Vogelhochzeit gefeiert. Die Mädchen und Jungen aus der zweisprachigen Kita Lutki und dem Sorbischen Kinderverein Zeißig in Hoyerswerda tanzten in typischer Tracht als Hochzeitsbitter oder Brautpaar und zeigten, wie der Brauch in ihrer Heimat gelebt wird.
Die Vogelhochzeit – Ptači kwas – ist wie das Osterreiten eine Tradition der Sorben, einer auch in Sachsen lebenden slawischen Minderheit. Jeweils am 25. Januar legen Mädchen und Jungen in Kitas und Schulen der Lausitz Tracht an und ziehen als Festgesellschaft hinter dem Hochzeitsbitter in schwarzem Anzug mit Stock und Zylinder, Braut und Bräutigam, Patinnen und Brautjungfern durch ihr Dorf oder ihr Stadtviertel.
Am Vorabend stellen Kinder der Region östlich von Dresden leere Teller an das Fenster, am Morgen liegt Gebäck in Vogel- und Nestform darauf, mit dem sich der Erzählung nach die Tiere für die Fütterung in der kalten Jahreszeit bedanken.