Experten warnen vor den Risiken der Partydroge Lachgas. Die SPD fordert für Schleswig-Holstein ein Verbot des Verkaufs an Kinder und Jugendliche. Ein Nachbar gilt der Opposition dabei als Vorbild.
Wegen Gesundheitsgefahren fordert die oppositionelle SPD ein Verbot des Verkaufs von Lachgas an Kinder und Jugendliche in Schleswig-Holstein. „Mit einer klaren Rechtsverordnung kann der Missbrauch von Lachgas effektiv eingedämmt werden – nach dem Vorbild Hamburgs“, sagte die Gesundheitspolitikerin Birte Pauls der Deutschen Presse-Agentur. Lachgas werde oft als Party-Droge missbraucht.
Die leichte Zugänglichkeit von Lachgas habe zu einer missbräuchlichen Verwendung insbesondere unter Minderjährigen im gefährlichen Ausmaß geführt, sagte Pauls. „Das Inhalieren von Lachgas kann zu ernsthaften gesundheitlichen Risiken führen.“
Pläne Lauterbachs
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte geplant, den Gebrauch von Lachgas als Rauschmittel zu verbieten. Die SPD begrüße geplante Änderungen auf Bundesebene, sagte Pauls. „Aufgrund der bevorstehenden Bundestagswahl ist allerdings nicht mit einer zeitnahen Umsetzung zu rechnen. Um dem Treiben schnell und effektiv ein Ende zu bereiten, bringt die SPD einen Antrag zum umgehenden Verbot von Verkauf und Abgabe von Lachgas an Minderjährige in die nächste Landtagssitzung ein.“
In Hamburg gilt bereits seit Jahresbeginn ein Verbot für den Verkauf von Lachgas an Kinder und Jugendliche. Bei Verstößen drohen Bußgelder bis zu 5.000 Euro.
Lachgas – chemisch Distickstoffmonoxid (NO2) – ist seit mehr als 200 Jahren als Narkosemittel in der Medizin bekannt. Inzwischen sind nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Neurologie meist andere Narkosemittel im Einsatz. Schon früh sei Lachgas auch als Partydroge genutzt worden, hieß es.