Fast zehn Euro mehr im Monat müssen Kunden in Hamburg im Grundversorgertarif von April an zahlen. Der Energiekonzern Vattenfall erhöht wegen steigender Netzentgelte und Abgaben die Preise.
Hamburgs Strom-Grundversorger Vattenfall erhöht kräftig die Preise. Vom 1. April koste eine Kilowattstunde in der Grundversorgung statt 41,96 Cent dann 45,52 Cent. Der Grundpreis klettere von 11,65 Euro auf 14,05 Euro im Monat, teilte das Unternehmen der Deutschen Presse-Agentur mit.
Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.500 Kilowattstunden müsse damit im Tarif „Hamburg Basis Privatstrom“ monatlich 9,82 Euro mehr bezahlen. Das entspreche einer Steigerung von fast zehn Prozent. Sondertarife mit einer Preisgarantie seien von Erhöhungen ausgenommen.
Strom-Grundversorger darf Kunden nicht ablehnen
Der Grundversorger ist nach Angaben der Bundesnetzagentur jeweils jenes Energieunternehmen, das vor Ort die meisten Haushaltskundinnen und -kunden mit Strom und/oder Gas beliefert. Der Grundversorger fungiert quasi als Notversorger und darf Kundinnen und Kunden nicht ablehnen, verlangt dafür aber in der Regel deutlich höhere Preise als andere Energieunternehmen.
Grund für die Preiserhöhung seien deutlich steigende Netzentgelte sowie höhere Steuern und Abgaben, teilte Vattenfall mit. Anders als in anderen Bundesländern, wo die Netzentgelte nach Vattenfall-Angaben zum Jahreswechsel teils um mehr als 20 Prozent gesunken sind, habe das städtische Unternehmen Hamburger Energienetze die Entgelte um etwa neun Prozent erhöht – nachdem diese im Vorjahr bereits um etwa 20 Prozent angehoben worden seien.
Vattenfall: Netzentgelte und Abgaben Ursache für Preiserhöhung
„Diese Kosten machen einen wesentlichen Bestandteil des Strompreises aus und werden nicht von Vattenfall festgelegt“, betonte das Unternehmen. Hinzu kämen weitere Steuern und Abgaben wie die Offshore-Netzumlage, sodass die rechnerische Preiserhöhung sogar mehr als zwölf Prozent betragen müsste.
Vattenfall wies darauf hin, dass die Strompreise in der Hamburger Grundversorgung mehr als zwei Jahre stabil geblieben seien. Außerdem sei die überwiegende Mehrheit der Kundinnen und Kunden bereits in deutlich günstigere Sondertarife außerhalb der Grundversorgung gewechselt.