Bei einem Testflug des von Elon Musk gegründeten Raumfahrtunternehmens SpaceX kam es zu einem Zwischenfall. Ein Teil der „Starship“-Rakete explodierte kurz nach dem Start.

Rückschlag für das „Starship“ von Elon Musk: Das größte jemals gebaute Raketensystem der Raumfahrtgeschichte hat einen siebten Testflug nicht wie geplant abschließen können, sondern ist wenige Minuten nach dem Start explodiert. „Die Teams werden die Daten aus dem heutigen Flug weiter auswerten, um die Ursache besser zu verstehen“, teilte das von Musk gegründete Raumfahrtunternehmen SpaceX auf der ebenfalls dem Tech-Milliardär gehörenden Plattform X mit. „Bei so einem Test liegt der Erfolg darin, was wir lernen, und der heutige Flug wird uns dabei helfen, die Zuverlässigkeit des „Starship“ zu verbessern.“

Auffangen der unteren Raketenstufe mit Greifarmen gelang

Immerhin gelang es bei dem Testflug aber, die untere Raketenstufe am Startturm im US-Bundesstaat Texas mit Greifarmen wieder aufzufangen, was bisher nur einmal geglückt war und beim vorherigen Testflug nicht geklappt hatte.

Erstmals war das Raketensystem im April 2023 getestet worden – und damals nach wenigen Minuten komplett explodiert. Bei weiteren Tests hatte die obere Stufe aber schon das All erreicht und war auch kontrolliert im Indischen Ozean gelandet.

„Starship“ ist größer als die Freiheitsstatue

Das „Starship“ besteht aus dem etwa 70 Meter langen Booster „Super Heavy“ und der ebenfalls „Starship“ genannten oberen Stufe, die rund 50 Meter misst – insgesamt ist das System größer als die Freiheitsstatue. Beide Teile, sowohl der Booster als auch das Raumschiff, sind so konzipiert, dass sie nach der Rückkehr zur Erde wiederverwendet werden können. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will mit dem „Starship“ Astronauten zum Mond schicken, während SpaceX das Ziel verfolgt, eines Tages den Mars zu erreichen.

Verschiebungen beim Start der Rakete «New Glenn»

Die Konkurrenz von Musk holt auf

Nur einen Tag zuvor hatte die Konkurrenz einen erfolgreichen Test hingelegt: Die Rakete „New Glenn“ des Raumfahrtunternehmens Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos erreichte bei einem ersten Testflug die geplante Umlaufbahn, landete aber nicht wie vorgesehen auf einer Plattform im Atlantik. Mit der Rakete, die allerdings deutlich kleiner als das „Starship“ ist, will Blue Origin SpaceX in Zukunft Konkurrenz machen.

Beim jüngsten dramatischen Testflug der Mega-Rakete Starship am Donnerstag ist dem US-Raumfahrtunternehmen SpaceX zwar erneut das Wiederauffangen der unteren Raketenstufe gelungen – die obere jedoch explodierte über dem Atlantik. Erst verlor das SpaceX-Team den Kontakt zur oberen Raketenstufe, später bestätigte das Unternehmen, dass es zu einer“ schnellen außerplanmäßigen Demontage“ gekommen war – ein Euphemismus des Unternehmens für eine Explosion. Die Mega-Rakete Starship von Tech-Milliardär Elon Musks Unternehmen war um 16.37 Uhr (Ortszeit, 23.37 Uhr MEZ) zu einem Testflug vom Weltraumbahnhof Starbase im südtexanischen Boca Chica abgehoben.

Wie aus der Videoübertragung hervorging, verlangsamte die untere Stufe mit dem Namen Super Heavy etwa sieben Minuten nach Start ihren Flug, dann glitt sie zurück zur Abschussrampe und wurde von mechanischen Armen am Startturm aufgefangen. Das Wiederauffangen war SpaceX bisher nur ein Mal, beim Testflug im Oktober, gelungen und sorgte für Applaus und Jubel beim Team am Boden.

Doch der Triumph war von kurzer Dauer: Kurz nach dem Wiederauffangen der Antriebsstufe bestätigten die Sprecher einer Live-Übertragung im Internet, dass die obere Stufe aufgrund einer Antriebsanomalie verloren gegangen sei.

US-Börsenaufsicht verklagt Elon Musk 7:32

Die Flugverfolgungswebsite Flight Aware zeigte mehrere Flugzeuge über dem Atlantik, die nahe den Turks- und Caicosinseln ihren Kurs änderten. Nutzer im Onlinedienst X teilten dramatische Aufnahmen, die ihren Angaben zufolge zeigten, wie die obere Raketenstufe beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinanderbricht. „Erfolg ist ungewiss, aber Unterhaltung ist garantiert“, schrieb Musk bei X und teilte dazu eines der Videos.

Die US-Luftfahrtbehörde FAA erklärte, sie sei sich der beim Testflug der Starship aufgetretenen „Anomalie“ bewusst. Sie „prüft den Vorgang und wird eine aktualisierte Erklärung abgeben“, hieß es.STERN NTV Bannon.  15.20

SpaceX verfolgt mit Starship das Ziel, eine vollständig wiederverwendbare und damit kostengünstigere Rakete für künftige Raumfahrtmissionen zu bauen. Das Starship-Raketensystem besteht aus einer 70 Meter hohen ersten Antriebsstufe namens „Super Heavy“ und einer 50 Meter langen Raumfähre namens „Starship“ mit zusätzlichen Antrieben.

Ebenfalls am Donnerstag war die Rakete New Glenn des US-Raumfahrtunternehmens Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos zu ihrem ersten Testflug gestartet. New Glenn erreichte wie geplant eine Erdumlaufbahn, die Rückkehr der wiederverwendbaren Antriebsstufe zur Erde klappte im ersten Anlauf allerdings nicht. Mit New Glenn will Blue Origin in den lukrativen Markt für Orbitalraketen einsteigen – und SpaceX Konkurrenz machen.