Der Kieler Seehafen will in den kommenden Jahren massiv investieren. Dazu gehört auch Ladeinfrastruktur für E-Mobilität. Dazu werden Partner gebraucht.
Die Seehafen Kiel bereitet sich auf E-Mobilität auch für Lastwagen vor. Zunächst sei das im Ostuferhafen und am Norwegenkai geplant, sagte der Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG., Dirk Claus. „An dem Thema sind wir dran.“ Der Hafen werde dabei Infrastruktur zur Verfügung stellen. Für den Betrieb von Ladesäulen brauche man Partner. Am Schwedenkai gebe es aktuell Platzprobleme bei diesem Thema. Geplant seien auch Lademöglichkeiten für Elektroautos.
Die Rekordergebnisse des Vorjahres konnte der Kieler Seehafen 2024 nicht wieder erreichen, wie Claus sagte. Es habe einen Rückgang bei Fracht und Passagieren gegeben. Der Geschäftsführer sprach dennoch von einem „zufriedenstellenden Ergebnis in Zeiten eines anspruchsvollen Marktumfeldes“.
Fracht- und Passagierzahlen im Minus
Das Frachtvolumen ging im vergangenen Jahr um rund 3,8 Prozent auf etwa 7,6 Millionen Tonnen zurück. Dazu beigetragen hätten die schwache Konjunktur und schwache Währungen in Schweden und Norwegen. Rückgänge habe es auf den skandinavischen Fährverbindungen gegeben. Dagegen wuchsen das Frachtvolumen Richtung Baltikum und das schwedische Papiergeschäft.
Die Zahl der Passagiere sank um 5,3 Prozent auf gut 2,7 Millionen. Davon waren etwa 1,1 Millionen Gäste auf Kreuzfahrtschiffen.
Millionenschwere Investitionen
Claus kündigte Investitionen von rund 70 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren an. Darunter sind aktuell eine weitere Landstromanlage für Schiffe, eine Hafenerweiterung auf dem Gelände des abgerissenen Kraftwerks auf dem Ostufer sowie Photovoltaikanlagen und die E-Ladesäulen für Autos und Lastwagen.
Sorgen bereitet den Hafenbetreibern die negative Entwicklung im Intermodalverkehr mit nur noch 13.000 Einheiten. Beim Intermodalverkehr wird nicht die Ware umgeladen. Das Transportmittel wie etwa ein Sattelauflieger wird zum Beispiel mit der Bahn in den Hafen gebracht und dann auf ein Schiff gefahren. In Spitzenzeiten betrug der Umschlag im Intermodalverkehr knapp 35.000 Einheiten pro Jahr. „Wir wollen da wieder wachsen“, sagte Claus.
Im laufenden Jahr sind 175 Kreuzfahrtschiffe angekündigt. 2024 waren es 184 Anläufe.