In England hat ein Mann seine Teenager-Tochter mit einem Messer getötet – versehentlich beim Herumalbern, wie er beteuert. Doch die Staatsanwaltschaft glaubt ihm nicht.
Es war der 5. Juli vergangen Jahres, ein Freitagabend, als Sanitäter zu einem Wohnhaus in der englischen Stadt Darlington in der Grafschaft Durham gerufen wurden. Ein 14-jähriges Mädchen lag blutüberströmt auf dem Küchenboden – schwer verletzt durch ein großes Küchenmesser, das ihr Vater zuvor in der Hand gehalten hatte.
Elf Zentimeter tief drang die Klinge in das Herz des Mädchens. Die Sanitäter versuchten noch, sie zu retten. Doch der Blutverlust war zu groß. Sie erlag ihren schweren Verletzungen.
Großbritannien: Trauer und Krawalle in Southport 06.44
Dem Vater wird derzeit wegen Mordes der Prozess gemacht. Wie britische Medien berichten, beteuert der 50-Jährige seine Unschuld. Er habe mit seiner Frau einen schönen Tag verbracht, man habe Fußball geschaut und Wein getrunken. Beim Zubereiten des Abendessens hätte er dann – wie so oft schon in der Vergangenheit – mit der Tochter herumgealbert und man habe sich mit Gegenständen beworfen, unter anderem mit Weintrauben und einer Grillzange. Dass er statt der Grillzange zum Messer griff und dieses dann auf seine Tochter warf, will er nicht bemerkt haben. Die Mutter des Mädchens erklärte gegenüber der Polizei, sie habe das Messer herausgeholt, um damit das Knoblauchbrot zu schneiden. Ihr Partner habe dann die Grillzange gegriffen, ohne zu bemerken, dass das Messer dabei war.
Mordprozess in England: Vater beteuert seine Unschuld
Er und seine Tochter hätten schon immer miteinander gerangelt und herumgealbert und ein sehr gutes Verhältnis miteinander.
Doch die Staatsanwaltschaft glaubt ihm nicht. Dafür sei die Wunde, die das Messer verursacht hat, zu tief. Demzufolge müsse er das Messer „fest in der Hand“ gehalten haben. Zudem habe er unterschiedliche Angaben zum Geschehen gemacht. Einmal soll er das Messer geworfen, ein anderes Mal in der Hand gehalten haben, während seine Tochter auf ihn zulief. Laut einer Rechtsmedizinerin war die Klinge zwischen der fünften und sechsten Rippe in die Brust eingedrungen und verletzte sowohl Lunge als auch Herz des Mädchens. Eine forensische Wissenschaftlerin erklärte, dass Material auf der Klinge auf eine Stichbewegung hindeutete.
Indes erklärte der Verteidiger, der Tod der Schülerin sei ein „tragischer, tragischer Unfall“ gewesen. „Sie war ihr einziges Kind. Er hatte keinerlei Wunsch oder Absicht, ihr in irgendeiner Weise Schaden zuzufügen. Die ganze Familie hatte an diesem normalen Freitagabend zu Hause einen normalen Abend verbracht.“
Der Prozess wird fortgesetzt.
Quellen: „Daily Mail“, Teesside Live, BBC