Insbesondere Frauen sind von Hasskommentaren im Netz betroffen. Viele von ihnen erleben etwa regelmäßig Vergewaltigungsandrohungen. Das hat auch Folgen auf ihr politisches Engagement.

Politisch engagierte Menschen sind häufig von digitaler Gewalt betroffen, allen voran Frauen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Technischen Universität München in Zusammenarbeit mit der Organisation HateAid. Für die nicht repräsentative Studie befragten Forscherinnen und Forscher 1.114 Menschen zu Anfeindungen im Internet. 

Demnach richten sich gegen die Frauen oftmals auch Androhungen sexueller Gewalt. Fast ein Viertel der befragten Frauen gab an, entsprechende Drohungen erlebt zu haben. 

Etwa die Hälfte der betroffenen Frauen sieht wegen dieser Erfahrungen negative Auswirkungen auf ihr politisches Engagement. Sie stellen demnach ihre Arbeit infrage oder fühlen sich entmutigt, sich politisch zu äußern.

Betroffene auf allen politischen Ebenen

Unter den Befragten waren unter anderem Politikerinnen und Politiker auf kommunaler und Landesebene, aber auch auf Bundes- und EU-Ebene. Auch Menschen ohne politisches Mandat wie Aktivisten oder Wissenschaftler wurden befragt. Zwölf Befragte äußerten sich auch in anonymen Interviews zu ihren Erfahrungen. „Egal was ich sage auf Social Media, ich weiß, es kommen Hasskommentare“, wird etwa eine Bundespolitikerin zitiert. 

Die Betroffenen fordern ein stärkeres Vorgehen der Justiz gegen das Problem. Doch auch die Parteien selbst, die Social-Media-Plattformen oder Aufsichtsbehörden werden aufgefordert, tätig zu werden.