Was ist die Ursache für den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche? Anfang der Woche könnte es erste Hinweise darauf geben. Im Kampf gegen die Seuche werden womöglich Impfungen gestartet.
Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche hält Brandenburgs Agrarministerin Hanke Mittelstädt (SPD) die Nutzung von Impfstoffen für denkbar. Es müsse aber zunächst abgewartet werden, um welchen Erregertyp es sich handele, sagte sie. Erst daraufhin könne mit einem entsprechenden Impfstoff reagiert werden. Noch am Wochenende oder am Montag seien erste Ergebnisse des zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) zum Virus zu erwarten, sagte Mittelstädt.
Es geht jetzt zentral um die Eindämmung der Tierseuche, so die Ministerin weiter. Innerhalb einer drei Kilometer großen Schutzzone – sie wurde bislang auch Sperrzone genannt – würden die Tiere beprobt, „um zu gucken, ob auch wirklich keine Ausbreitung in andere Bestände übergegangen ist“.
Auch innerhalb einer weiter ausgedehnten Überwachungszone sollen Tierärzte die Betriebe besuchen. Mit einem Verbot für Tiertransporte in Brandenburg, das zunächst bis Montag gilt, soll eine Ausbreitung in anderen Regionen verhindert werden.
In einer Wasserbüffel-Herde im brandenburgischen Ort Hönow nicht weit von der Berliner Stadtgrenze erkrankten wahrscheinlich alle 14 Tiere an der Maul- und Klauenseuche (MKS). Drei Wasserbüffel waren auf der Weide verendet. Weitere elf wurden getötet.
Ministerin: Die Sorge ist groß
Sie hoffe, dass es ein Einzelfall bleibe, sagte Agrarministerin Mittelstädt. Aber die Sorge vor einer Ausbreitung sei groß. „Es ist eine Seuche, die hochinfektiös ist und einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen kann innerhalb von Deutschland.“
200 Schweine werden getötet
Betroffen von Schutzmaßnahmen sind bislang drei Landkreise in Brandenburg und Berlin, wie die Ministerin sagte. In einem Betrieb in der Gemeinde Ahrensfelde, der innerhalb der Sperrzone liegt, würden vorsorglich 200 Schweine getötet. In einer anderen Region sollten 55 Ziegen und einige Rinder getötet werden.
Tierarzt setzt auf mehr Erkenntnisse zum Virustyp
Amtstierarzt Ralph Bötticher aus dem Kreis Märkisch-Oderland sagte, das Friedrich-Loeffler-Institut untersuche Proben der Wasserbüffel auf Varianten des Erregers, die sich jeweils verschiedenen Regionen der Welt zuordnen ließen. Anfang der Woche hoffe er auf Erkenntnisse dazu. Dann solle klarer werden, aus welchem Gebiet das Virus eingeschleppt wurde.
In der Türkei, im Nahen Osten und in Afrika, in vielen Ländern Asiens sowie in Teilen Südamerikas gibt es dem FLI zufolge nach wie vor regelmäßig MKS-Fälle. Die letzten Infektionen in Deutschland traten 1988 in Niedersachsen auf. In Europa wurde der letzte Ausbruch 2011 aus Bulgarien gemeldet.
Eine Verbreitung sei etwa über Urlauber und mitgebrachte Nahrungsmittel möglich, wenn Lebensmittelreste einfach in den Wald oder auf Wiesen geworfen würden, so Bötticher.