Die Waldbrände in Los Angeles wüten unkontrolliert und machen auch vor den Villen zahlreicher Prominenter nicht Halt. Hollywood-Größen berichten aus dem Katastrophengebiet.
Oscar-Preisträgerin Jamie Lee Curtis bangt um ihre Nachbarschaft in Pacific Palisades. „Meine Gemeinde und möglicherweise auch mein Zuhause brennt“, schrieb die Schauspielerin auf Instagram.
Sie und ihre Familie seien in Sicherheit, aber viele ihrer Freunde würden ihr Zuhause verlieren. „Es ist eine schreckliche Situation“, fügte sie hinzu und sprach allen Feuerwehrleuten und Helfern Dank aus. Nachbarschaftshilfe sei jetzt wichtiger denn je.
Pacific Palisades ist ein wohlhabender Stadtteil im Westen von Los Angeles mit rund 25.000 Einwohnern. Stars wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper, Tom Hanks und Reese Witherspoon haben dort Häuser. Über der kalifornischen Metropole lag eine riesige Rauchwolke und ein beißender Geruch von Feuer. Die Feuerwehr meldete zwei Todesopfer und mehrere Verletzte. Mehr als 2000 Hektar Land gingen in Flammen auf und Dutzende Häuser wurden von den Flammen verschlungen.
In Pacific Palisades hatte die Feuerwehr Probleme mit der Wasserversorgung. Drei riesige Tanks mit insgesamt mehr als elf Millionen Litern Fassungsvermögen seien während der nächtlichen Löscharbeiten geleert worden, teilte das Versorgungsunternehmen mit. Daher seien die Hydranten nun „versiegt“. Die Menschen wurden aufgerufen, Wasser zu sparen und dieses auch abzukochen, da es „eine Menge Asche im System“ gebe.Zufa Inferno Kalifornien 21.09
Im November 2018 hatte rund um Malibu ein schweres Feuer gewütet, das größere Landstriche verwüstete und mehr als 1.500 Häuser zerstörte. Damals brannten unter anderem die Häuser von Moderator Thomas Gottschalk, US-Sängerin Miley Cyrus und Schauspieler Gerard Butler ab.
Tom Hanks, Mandy Moore und Mark Hamill auf der Flucht
Schauspieler James Woods (77) beschrieb im Interview des Senders CNN Chaos auf den Straßen. Alle Häuser auf seiner Straße hätten bereits gebrannt. Sie hätten sich fluchtartig in Sicherheit bringen müssen. Woods ließ seine Follower auf X wissen, dass er in Sicherheit sei. „Ich weiß in diesem Moment nicht, ob unser Haus noch steht“, schrieb er bei dem Kurznachrichtendienst.
Chet Hanks, Sohn von Tom Hanks und Rita Wilson, schrieb in einer Instagram-Story, dass die ganze Nachbarschaft, in der er aufgewachsen sei, abbrenne. „Avengers“-Star Chris Pratt dankte den „mutigen“ Feuerwehrleuten und Helfern für deren Einsatz. Sie seien „wahre Helden“.
Schauspielerin Mandy Moore, bekannt aus der Serie „This is Us – Das ist Leben“, berichtete auf Instagram, wie sie mit ihren Kindern und Haustieren vor dem Flammen in Altadena floh. „Ich bete für alle in unserer schönen Stadt. Ich bin so erschüttert über die Zerstörung und den Verlust. Ich weiß nicht, ob unser Haus es geschafft hat“, schrieb Moore.Waldbrände Kalifornien Q&A 16.50
Mark Hamill, der als Luke Skywalker in „Star Wars“ berühmt wurde, berichtete seinen Fans auf Instagram, dass er sein Haus in Malibu am Dienstag verließ. Als sie aus dem Ort flohen, habe es kleine Brände am Straßenrand gegeben. Er und seine Frau seien zum Haus ihrer Tochter in Hollywood gefahren, um „dem schrecklichsten Feuer seit 1993“ zu entkommen.
Steve Guttenberg hilft bei der Evakuierung
Mehrere Hollywood-Events wurden wegen der Brände abgesagt, darunter die Verleihung der US-Kritikerpreise, Pamela Andersons Premiere „The Last Showgirl“, die Aufführung des Musicals „Better Man“ über Robbie Williams oder auch eine Pressekonferenz zum Golden-Globe-Triumph von „Emilia Pérez“.
Steve Guttenberg, der in den 1980er Jahren mit „Police Academy“ bekannt wurde, war unter denjenigen, die dabei halfen, die Menschen aus Pacific Palisades zu retten. Er beklagte, dass viele ihre Autos einfach auf der einzigen Zufahrtsstraße zum Viertel hatten stehen lassen, so dass Feuerwehrautos nicht durchkommen konnten.
Historische Gebäude könnten Opfer des kalifornischen Infernos werden
Das in Pacific Palisades stehende Thomas-Mann-Haus war nach Angaben des Auswärtigen Amtes vom Mittwoch nicht von den Bränden betroffen. Der Schriftsteller lebte in dem Haus, das heute eine transatlantische Begegnungsstätte ist, während seines US-Exils von 1942 bis 1952.
Die ebenfalls in Pacific Palisades stehende Villa Aurora, in welcher der Schriftsteller Lion Feuchtwanger im Exil lebte, liege dagegen innerhalb der Brandzone, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. „Wegen des schwierigen Zugangs im ganzen Gebiet war es bisher noch nicht möglich, sich ein Bild vor Ort zu machen“, sagte sie.
Die für den kalifornischen Winter typischen warmen Santa-Ana-Winde fachten die Brände weiter an und könnten sich laut Vorhersagen zum schlimmsten Sturm des Jahrzehnts entwickeln. Dem US-Wetterdienst zufolge wurden Windstärken von bis zu 160 Stundenkilometern erwartet. Die höchste Waldbrandgefahrenstufe sollte voraussichtlich bis Donnerstagabend gelten.