Achtung Blitzer! Mit mehr als 250 angekündigten Messstellen ist die Polizei in den hessischen Blitzermarathon gestartet. Mehr als 3.700 Temposünder hat sie schon gefunden.

Auf den Straßen aufgepasst – die Polizei hat beim Blitzermarathon verstärkt die Tempolimits auf hessischen Straßen kontrolliert. Um 6.00 Uhr habe die Aktion in dem Bundesland begonnen, sagte ein Sprecher der Polizei. Bis zum Nachmittag fuhren laut erster Zwischenbilanz knapp 120.000 Fahrzeuge durch die Messstellen – mehr als 3.700 davon waren zu schnell unterwegs. Die Kontrollen sollen noch bis 22.00 Uhr zum Abend andauern.

Wie in anderen Bundesländern auch, liege in Hessen in diesem Jahr der Fokus auf Stellen, an denen besonders viele Unfälle passieren, sagte der Sprecher. Über 600 Beamte sind dafür an mehr als 250 hessenweiten Radarkontrollen im Einsatz. Eine Standort-Übersicht der Messstellen hatten Polizei und Kommunen bereits im Voraus veröffentlicht. Hinzu kämen im Rahmen des „Speedmarathons“ mehrere unangekündigte Kontrollen.

Punkte in Flensburg, Fahrverbot und Bußgeld als Konsequenz

Bei einer größeren Kontrollstelle in Mittelhessen wurden bis zum Mittag laut einem Polizeisprecher über 360 Verstöße gemessen, einige davon könnten Fahrverbote mit sich ziehen. „Wir haben den Spitzenreiter bislang dort mit 140 km/h bei erlaubten 80 gemessen“, berichtete der Sprecher. Erwischt wurde der Fahrer im Baustellenbereich.

In Fulda raste ein Fahrer mit 92 Kilometern pro Stunde durch die Stadt. Die Polizei ahndete ihn mit zwei Punkten in Flensburg, einem Bußgeld von 400 Euro und einem Monat Fahrverbot. Auf einer südhessischen Bundesstraße wurde ein Auto mit 156 Kilometern bei erlaubten 100 Kilometern pro Stunde erwischt.

Neben zu schnellem Fahren wurden den Angaben nach auch andere Straftaten aufgedeckt. Ein Rollerfahrer flüchtete in Gründau (Main-Kinzig-Kreis) vor der Polizei. Er habe unter Einfluss von Betäubungsmitteln gestanden, sei ohne Versicherungsschutz unterwegs gewesen und habe keinen gültigen Führerschein besessen, hieß es. In Frankfurt am Main wurde ein Mann ohne Führerschein und gültigen Aufenthaltstitel erwischt, der zu schnell unterwegs war.

Blitzermarathon soll auf Gefahren von Raserei hinweisen

Mit der Aktion setze man „ein deutliches Signal für mehr Rücksichtnahme und Sicherheit auf den Straßen“, erklärte der Leiter des Projekts, Polizeioberrat Stefan Jilg vom Polizeipräsidium Mittelhessen. Zu schnelles Fahren oder nicht angepasste Fahrweise seien nach wie vor eine der häufigsten Ursachen für schwere und tödliche Verkehrsunfälle. Darauf sollen die Geschwindigkeitskontrollen aufmerksam machen.