Unabhängig von einer Anzeigeerstattung bei der Polizei unterstützt die Mobile Opferberatung Betroffene rechter Gewalt. Mehrere Entwicklungen des vergangenen Jahres sind besorgniserregend.

Die Mobile Opferberatung hat in Sachsen-Anhalt einen deutlichen Anstieg rechter, rassistischer, antisemitischer und queerfeindlicher Angriffe registriert. Im vergangenen Jahr seien von 281 Angriffen 414 Menschen direkt betroffen gewesen, heißt es in der Jahresbilanz der Mobilen Opferberatung. Das entspreche einem Anstieg um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit Beginn des Monitorings vor 22 Jahren hat die Mobile Opferberatung den Angaben zufolge nur im Jahr 2016 noch mehr einschlägige Gewalttaten erfasst. Der Anteil der Gewalttaten, die im öffentlichen Raum verübt wurden, stieg den Angaben zufolge um 34 Prozent auf nun 173.

So war die Entwicklung bei den unterschiedlichen Delikten

Für das vergangene Jahr registrierte das spezialisierte Beratungsprojekt für Gewaltopfer 169 Körperverletzungsdelikte, 2023 waren es noch 144 gewesen. Die Zahl der Bedrohungen und Nötigungen stieg von 86 auf 98. Zudem wurden sechs Brand- beziehungsweise Sprengstoffdelikte gezählt, im Vorjahr standen zwei in der Statistik. Die Mobile Opferberatung geht von einer erheblichen Anzahl nicht bei der angezeigter und auch der Opferberatung selbst nicht bekanntgewordener rechts motivierter Gewalt aus.

Polizei