Schon wieder reist eine US-Delegation nach Grönland, das Präsident Donald Trump gerne als Teil der Vereinigten Staaten sehen würde. Doch dort ist man nicht sehr begeistert vom Besuch.
US-Präsident Donald Trump hat einen Narren an Grönland gefressen und würde militärische mittel zumindest nicht ausschließen, um die Insel zu einem Teil der USA zu machen. Seitdem ist Grönland, das offiziell zu Dänemark gehört, aber sich selbst verwaltet, zum begehrten Reiseziel von Trump-Anhängern geworden.
Nach dem Besuch des ältesten Trump-Sohnes vor einigen Wochen möchte nun Usha Vance in dieser Woche dort hinreisen. Sie ist die Gattin des Vizepräsidenten J.D. – und offenbar nicht willkommen.
Mute B. Egede, Premierminister Grönlands und unfreiwilliger Gastgeber der US-Delegation, sagte am Wochenende, dass der Wille der Grönländer, diplomatisch zu sein, einfach „an Donald Trump und seiner Regierung abprallen in ihrer Mission, Grönland zu besitzen und zu kontrollieren“. Den Besuch nannte er „höchst aggressiv“.
Woran er sich vor allem stört, ist die Besetzung der Reisegruppe. Neben Usha Vance und ihrem Sohn ist Trumps Energieminister Chris Wright mit dabei – in der „New York Times“ wird geraunt, dass das daran liegen könnte, dass es Trump auf besondere natürliche Ressourcen abgesehen hat.
Grönlands Premierminister ärgert sich über Besuch von Usha Vance
Am meisten ärgert Mute B. Egede aber, dass mit Michael Waltz der Nationale Sicherheitsberater der USA mit dabei ist. „Was tut er denn in Grönland?“, fragte Egede. Er sei doch nur mit dabei, um die Macht der USA zu demonstrieren.
Offiziell möchte sich die Delegation mit der Kultur und Geschichte Grönlands auseinandersetzen. Die Gattin des Vizepräsidentin will sich demnach das berühmte Hundeschlittenrennen Avannaata Qimussersu anschauen, während Waltz eine US-Militärbasis besuchen möchte.
Ein Sprecher von Michael Waltz sagte, der Besuch diene dazu, eine ökonomische Partnerschaft aufzubauen, die Grönlands Selbstständigkeit respektiere.
Kritik kam auch am Zeitpunkt des Besuchs auf, weil Grönland erst kürzlich gewählt hat und die Politik noch in Verhandlungen steckt. Außerdem stellte Dänemarks Premierministerin Mette Frederiksen klar, dass die Amerikaner weder auf dänische noch grönländische Einladung einreisen. Mute B. Egede forderte die „internationale Gemeinschaft auf, zu handeln“.