Im Jahr 1979 schickte die „Vogue“ Helmut Newton auf eine Zeitreise in seine von Mode geprägte Jugend. Das Fotobuch „Berlin, Berlin“ zeigt die Hauptstadt aus seiner Perspektive.

Helmut Newton, 1920 in Berlin geboren, erlernte das Handwerk der Fotografie bei der bekannten Modefotografin Yva und widmete sich später Mode-, Porträt- und Aktaufnahmen.

Trotz seiner Flucht vor dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1938 blieb Berlin stets ein wichtiger Teil seines Lebens. Nach einer erfolgreichen Karriere als Fotograf im Paris der 1960er-Jahre kehrte Newton immer wieder in seine Heimatstadt zurück, um für prominente Magazine wie „Condé Nast Traveler“, „ZEITmagazin“ und „Süddeutsche Zeitung Magazin“ zu arbeiten.

1979 beauftragte die deutsche „Vogue“ Newton, seine Jugend in Berlin und das Modeleben der Stadt einzufangen. Das Ergebnis: die Sammlung „Berlin, Berlin“, die später auch als Titel der Ausstellung zum 20. Jubiläum der „Helmut Newton Stiftung“ diente.

Berlin has always been eine schwule Stadt. – Helmut Newton

Nur wenige Monate vor seinem Tod im Oktober 2003 übergab Newton große Teile seines Archivs an seine Stiftung im ehemaligen Landwehrkasino in Berlin. Dort befindet sich auch jener Bahnhof, von dem aus er als 18-Jähriger vor den Nazis nach Singapur floh.

Der Bildband, begleitet von Matthias Harders Texten, zeigt Helmut Newtons Hauptstadt-Fotografien sowie zahlreiche eher unbekannte Fotos aus den 1930er- bis 2000er-Jahren. Er dokumentierte das pulsierende Nachtleben, die Clubszene und prominente Persönlichkeiten wie David Bowie.