In den Brandenburger Justizanstalten kommt es immer wieder zu Gewaltausbrüchen einzelner Häftlinge. Die Zahl der Vorfälle nahm zuletzt ab, doch die Bediensteten haben eine große Sorge.
Die Gewalt unter Gefangenen in Brandenburger Gefängnissen ist zurückgegangen. Im vergangenen Jahr wurden dem Justizministerium 61 solcher Vorfälle gemeldet, wie ein Sprecher des Ministeriums berichtete. Im Vorjahr waren es 66 Fälle, im Coronajahr 2022 sogar 84.
JVA-Mitarbeiter sehen mehr psychisch auffällige Gefangene
Mit Blick auf die Zahlen sei anzumerken, dass diese sich über einen längeren Zeitraum relativ konstant hielten, bevor sie zuletzt wieder abnahmen, ergänzte der Sprecher. Allerdings berichteten die Bediensteten der Justizvollzugsanstalten von einer steigenden Anzahl psychisch auffälliger Gefangener, die auch zu Gewalt im Vollzug neigten.
Angriffe gegen Bedienstete zuletzt gestiegen
Die Angriffe gegen Bedienstete nahmen unterdes zuletzt zu. 2023 registrierte das Justizministerium 15 solcher Attacken. 2022 waren es 10. Für das vergangene Jahr liegen laut dem Sprecher noch keine Zahlen vor.
Angriffe gingen tendenziell glimpflich aus
Sowohl die Angriffe gegen Mitgefangene als auch gegen Justizmitarbeiter gingen zuletzt verhältnismäßig glimpflich aus. In den allermeisten Fällen waren keine oder nur geringe Verletzungen festgestellt worden, wie der Sprecher erläuterte. Im Frühjahr 2024 gab es einen schwerwiegenderen Fall. Damals hatte ein Gefangener zwei Bedienstete „überraschend mit einem Gegenstand massiv angegriffen“ und schwer verletzt. Genauer wollte der Sprecher nicht auf den Fall eingehen.
Mitarbeiter erhalten mehr Schutz – auch Hiebwaffen werden genutzt
Bereits vor Jahren wurde auch zum Schutz der Bediensteten ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet. Sie wurden sie im Umgang mit aggressiven Inhaftierten geschult, erhielten Einsatzstöcke, um den Angaben nach wirksam dazwischenzugehen. Zudem sei die Schutzausrüstung aufgestockt worden. „So stehen mittlerweile allen Vollzugsbediensteten zum Beispiel personalisierte Schnittschutzhandschuhe sowie hochsichere Hand- und Fußfesseln zur Verfügung“, beschrieb der Sprecher.