Der 27. Januar ruft die Verbrechen des Holocaust jedes Jahr ins Gedächtnis. Kultur, Kirchen und Politik wenden sich auch in Berlin gegen das Vergessen.

80 Jahre nach der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz gedenken heute auch in Berlin Politik, Theater, Kirchen und engagierte Bürger der Opfer des Holocaust. Den ganzen Tag über gibt es Gedenkgottesdienste und andere Veranstaltungen.

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz im von der Wehrmacht besetzten Polen. Die Nationalsozialisten hatten rund 1,3 Millionen Menschen in das Lager verschleppt. Etwa 1,1 Millionen wurden getötet, darunter etwa eine Million europäische Juden. Seit 1996 ist der 27. Januar nationaler Gedenktag.

Vormittags um 11.00 Uhr erinnert eine Andacht in der Sankt Hedwigs-Kathedrale in Mitte an die Grauen und die Opfer des NS-Völkermords. Abends um 18.00 Uhr begeht der evangelische Bischof Christian Stäblein einen Gedenkgottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Stäblein mahnte vorab, Antisemitismus und Rechtsextremismus seien nicht Vergangenheit. „Sie leben, gefährlich und erschreckend präsent, mitten unter uns.“ 

Beim „Augen auf“- Kinotag widmen sich Schauspieler wie Jürgen Prochnow der Erinnerung. Wie jedes Jahr am 27. Januar trifft sich die Lichterkette Pankow um 18.00 Uhr an der Kreuzung Berliner Straße/Breite Straße. Das Berliner Ensemble präsentiert abends die Uraufführung des Stücks „Gestern zwar, doch nicht vergangen“.