Droht älteren Biogas-Anlagen in Schleswig-Holstein durch den Wegfall von Fördermitteln das Aus? Der Branchenverband fordert eine Entscheidung über die Förderung noch vor der Bundestagswahl.

Der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) hat vor dem Ende älterer Biogasanlagen gewarnt. „Wenn der Bundestag jetzt nicht die richtigen Hebel umlegt, stehen zahlreiche Biogasanlagen und damit auch Wärmenetze in Schleswig-Holstein und ganz Deutschland vor dem Aus“, sagte der zuständige LEE-Referent Felix Papenfuß. Laut Branche wären durch Aufgabe von Biogasanlagen zahlreiche regionale Wärmenetze bedroht.

Hintergrund ist nach Verbandsangaben, dass für viele Biogasanlagen die Förderung nach 20 Jahren ausläuft. In Schleswig-Holstein seien 408 Anlagen aus den Jahren 2004 bis 2010 betroffen. Die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen böten den Betreibern keine wirtschaftliche Perspektive.

Forderung an die Bundespolitik

„Wenn der aktuelle Bundestag sich nicht auf ein substanzielleres Bioenergiepaket einigt, wird ein weiterer Biogas-Jahrgang überwiegend stillgelegt“, sagte Papenfuß. Deutschlandweit sind nach LEE-Angaben Anlagen mit etwa 400 Megawatt installierter Leistung betroffen.

„Leider hat sich in der Politik noch nicht die Erkenntnis durchgesetzt, dass Biogas-Speicherkraftwerke die Versorgung schneller und klimafreundlicher sichern können als die bisher in der Kraftwerksstrategie geplanten neuen Gas- und Wasserstoff-Kraftwerke“, sagte LEE-Vorstand Martin Laß. Zudem sei Biogas deutlich günstiger. Der Verband fordert von der Bundespolitik eine Kraftwerksstrategie, die technologisch für Biogas offen ist.