Trotz eines Übernahmeangebots will Niedersachsen an seiner Beteiligung an der Salzgitter AG festhalten. Worauf das Land bei den Gesprächen achtet.

Angesichts einer möglichen Übernahme des Stahlkonzerns Salzgitter bereitet das Land Niedersachsen keinen Verkauf seiner Anteile vor. Das Land ist mit 26,5 Prozent an dem Unternehmen beteiligt und damit dessen größter Aktionär. „Eine Abgabe seiner Anteile der Salzgitter AG plant das Land nicht“, teilte das Finanzministerium in Hannover mit. 

Der Stahlkonzern hatte kurz zuvor ein Übernahmeangebot der Unternehmen GP Günter Papenburg und TSR Recycling bestätigt. Das Konsortium habe ein nicht-bindendes Angebot von rund 18,50 Euro je Aktie vorgelegt. Das Unternehmen werde dieses prüfen und befinde sich mit den Beteiligten in Gesprächen.

Die Landesregierung erklärte dazu, die neuen, konkretisierten Konditionen seien dem Finanzministerium bisher nicht im Detail bekannt. Bereits in den vergangenen Monaten habe es aber intensive Gespräche zu einer möglichen Übernahme des Konzerns gegeben. Bislang sei daraus noch kein wirtschaftlicher Vorteil und kein Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der Salzgitter AG erkennbar gewesen. Die Möglichkeit eines Übernahmeangebots stand seit Anfang November im Raum.

Weil: Salzgitter AG für Niedersachsen von großer Bedeutung

Im Vordergrund stünden für das Land neben einer positiven Entwicklung des Unternehmens inklusive der Transformation hin zu grünem, klimafreundlicher produzierten Stahl die Absicherung der Mitbestimmung der Arbeitnehmer und ein Schutz der Landesanteile vor einer Verwässerung, teilte das Ministerium mit.

Ähnlich hatte sich im November auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil zu den Übernahmeplänen geäußert. Der SPD-Politiker betonte damals, die Salzgitter AG sei mit mehr als 25.000 Arbeitsplätzen für die Region und Niedersachsen von sehr großer Bedeutung.