Für immer sexy: Gitta Saxx, das „Playmate des Jahrhunderts“, feiert am 22. Januar ihren 60. Geburtstag.
DJane, Fotografin, Unternehmerin, Autorin: Gitta Saxx (60), die eigentlich Gitta Ilona Sack heißt, ist ein regelrechter Tausendsassa. Doch für die meisten bleibt sie wohl für immer das „Playmate des Jahrhunderts“. Und obwohl ihr Äußeres immer irgendwie im Fokus steht, schreckt sie ihr neues Lebensalter nicht, wie sie dem „Mallorca Magazin“ erzählte. „Ich freue mich, 60 zu werden. Natürlich bin ich in einer Branche, in der es um ewige Jugend geht, aber ich fühle mich wohl.“ Das Wichtigste seien ohnehin Gesundheit und Zufriedenheit. „Glück sollte von nichts anderem abhängen.“
Für ihren neuen Lebensabschnitt hat sie auch noch durchaus ehrgeizige Ziele. Sie möchte gerne fest nach Mallorca ziehen – zurzeit pendelt sie zwischen Berlin und der spanischen Insel – und dort kreative Projekte umsetzen. Etwa als Fotokünstlerin, aber auch als DJane. Sie legt gerne bekannte Titel von früher auf und interpretiert diese neu. „Eine eigene Eventreihe auf Mallorca wäre ein Traum.“
„Ich wollte immer Model werden“
Dass sich Träume erfüllen können, hat Saxx erlebt. Aufgewachsen in einer Kleinstadt in Baden-Württemberg, hatte sie schon früh ein konkretes Berufsziel. „Manche Frauen wissen, dass sie drei Kinder bekommen werden. Aber ich wollte immer Model werden – und das, obwohl ja immer alle meinten, du bist zu klein, du schaffst das nie“, betonte sie 2018 im „Playboy“-Interview. Doch sie ließ sich nicht beirren und verfolgte hartnäckig ihr Ziel. So schickte sie Fotos, die ihre Mutter von ihr gemacht hatte, an Fotografen und unternahm mit Freundinnen Fotosessions. Dabei entdeckte sie schließlich tatsächlich ein „Playboy“-Scout. Das Shooting 1988 eröffnete ihr dann den Weg in die Branche.
1989 wurde sie mit 24 Jahren „Playmate des Jahres“. Sie gab ihren Beruf als Optikerin in Stuttgart auf, zog nach München und startete ihre Modelkarriere. 2000 erfolgte dann der Höhepunkt: Die Leser wählten sie zum „Playmate des Jahrhunderts“ – und Saxx machte sich damit quasi unsterblich.
Insgesamt hat sie bisher viermal für das Männermagazin posiert, zuletzt mit 53 Jahren im Jahr 2018. „Ich war diesmal doch sehr aufgeregt, nervöser als vor den anderen Shootings. Ich bin über 50, da muss man schon ein paar Sit-ups mehr machen“, gab sie zu Protokoll. Sie könnte sich aber durchaus noch weitere Nackt-Sessions vorstellen, erklärte sie 2023 im Interview mit „t-online“: „Vielleicht knacke ich noch den Rekord von Pamela Anderson, die hat mir noch ein paar Ausgaben voraus.“ Die „Baywatch“-Ikone (57) zierte bereits 14 Mal das Cover.
Gitta Saxx ruhte sich aber nicht auf ihren Modelkampagnen aus. Sie spielte in der RTL-Serie „Unter uns“ mit und war später in vielen weiteren Fernsehproduktionen zu sehen, etwa 2009 in der Tanz-Show „Dancing Stars“ in ihrer damaligen Wahlheimat Österreich, 2011 bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und 2021 bei „Promi Big Brother“. Sie brachte eine Biografie, ein Kochbuch und eine eigene Pflegelinie auf den Markt und tourt seit 2002 als DJane durch die Partyszene.
Aus ihrer dunkelsten Zeit ging sie gestärkt hervor
Doch hinter den Kulissen lief nicht alles so rosig, wie es den Anschein hatte. Gitta Saxx erlebte achte Jahre lang einen regelrechten Albtraum. Sie war von einem Guru abhängig, verlor dadurch ihr Geld und musste 2016 Privatinsolvenz anmelden. „Ich habe mein Leben komplett in die Hände dieses Menschen gelegt“, erzählte sie rückblickend. Sie übergab ihm ihr gesamtes Einkommen, bis sie vor dem Nichts stand. „Die Wohnungslosigkeit war mein Wake-up-Call“.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news sprach sie über die schwere Zeit: „Schulden zu haben, ist in unserer Gesellschaft mit das Schlimmste, was einem passieren kann. Unabhängig davon, wie diese entstanden sind. Wenn man zugibt, dass man finanzielle Probleme hat, wird man schnell zum Außenseiter.“ Davor habe sie am meisten Angst gehabt. Es sei schwer zuzugeben, „dass man in gewisser Hinsicht versagt hat“.
Als sie das Schulden-Verfahren abgeschlossen hatte, sei ihr eine große Last von den Schultern gefallen. „Danach habe ich habe mich noch wochenlang wie unter einer Glocke gefühlt. Das alles hat mich ja über acht Jahre belastet. Diese Erleichterung, wenn so etwas plötzlich abgeschlossen ist, kann man sich gar nicht vorstellen.“ Ihr sei dann auch klar geworden, dass sie es schaffen könne, ihr „Business wiederaufzubauen“. Sie investiere viel Arbeit und Zeit, damit ihr „so etwas“ nicht wieder passiere.