Die deutsch-polnische Grenzregion soll zusammenwachsen. Dazu gehört die Möglichkeit, eine Schule auf der anderen Seite der Grenze zu besuchen. Doch das kostet.

Das Land will vom kommenden Schuljahr an die Kosten für den Schulbesuch polnischer Kinder in Mecklenburg-Vorpommern übernehmen. Das kündigte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) bei einem Besuch auf der Insel Usedom an. Dieser Schritt sei Teil einer geplanten Schulgesetzänderung, die gerade im Landtag beraten werde.

Bisher müssen die jeweiligen deutschen Kommunen die Kosten für den Schulbesuch von Kindern mit Wohnsitz in Polen bezahlen. Davon sollen sie entlastet werden, so das Bildungsministerium.

56 Schülerinnen und Schüler aus Polen

Aktuell besuchen den Angaben zufolge 56 Schülerinnen und Schüler aus Polen eine allgemeinbildende Schule in Mecklenburg-Vorpommern – die Grundschule Heringsdorf, die Grundschule „Am See“ in Löcknitz, die Europäische Gesamtschule Insel Usedom und das Deutsch-Polnische Gymnasium Löcknitz. In diesem Schuljahr fielen dafür rund 83.000 Euro an Kosten an.

Dass diese Kosten bisher von den Landkreisen und Gemeinden getragen werden müssen, steht nach Auffassung von Vorpommern-Staatssekretär Heiko Miraß (SPD) den Bemühungen für das Zusammenwachsen der Region im Wege. Auch Oldenburg betonte das Interesse des Landes am Austausch in der Grenzregion. Die neue Regelung erlaube es den Schulen, die deutsch-polnischen Kooperationen auszubauen, erklärte sie.