Eine 39-Jährige wird in ihrer Wohnung in Husum erstochen. Ihr damals 18 Jahre alter Sohn ist wegen Mordes angeklagt. Nun wurde das Urteil verkündet.
Wegen Mordes an seiner Mutter ist ein zur Tatzeit 18-Jähriger vom Landgericht Flensburg zu einer Jugendstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Die Jugendkammer sah es als erwiesen an, dass der inzwischen 19-Jährige die 39-Jährige am 30. April vergangenen Jahres in Husum in ihrer Küche heimtückisch erstochen hat. Gegen das Urteil kann Revision eingelegt werden.
Der Angeklagte habe die Tat geplant und den Tod seiner Mutter beabsichtigt, sagte die Vorsitzende Richterin. Im Anschluss hat er die Leiche unter dem Etagenbett im Kinderzimmer seiner Halbgeschwister versteckt. Beides hatte der Angeklagte in seiner Aussage zu Prozessbeginn bestätigt. Das Motiv konnte indes nicht aufgeklärt werden.
Der Heranwachsende wurde nach Angaben des Gerichts in Lübeck geboren und besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. 2010 zogen die Eltern, Kurden aus Syrien, mit ihm und seinen zwei älteren Brüdern in den Nordirak. Die Mutter verließ die Familie 2013. Der Angeklagte kam erst wenige Wochen vor der Tat nach Deutschland.
Nach der Tat setzte der Angeklagte sich nach Frankreich ab. Hier konnte er am 7. Mai 2024 festgenommen werden. Sein Ziel war nach Angaben des Gerichts der Irak, wo seine Brüder und sein Vater leben.