Der islamistische Terroranschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ hat sich zum zehnten Mal gejährt. Der Chefredakteur des Magazins ist zu Gast beim Presseball in Berlin – aus guten Gründen.
Gérard Biard, Chefredakteur des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo„, hat den Ehrenpreis des Berliner Presseballs für Presse- und Meinungsfreiheit erhalten. Er nahm die Auszeichnung bei dem Ball im Titanic Chaussee Hotel persönlich entgegen. Der islamistische Terroranschlag auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ in Paris jährte sich Anfang Januar zum zehnten Mal.
Die Laudatio bei der Preisverleihung hielt die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, die dafür allerdings nicht nach Berlin gekommen war. Sie würdigte Biards Arbeit an der Spitze des Satiremagazins, das mit seinen Beiträgen immer wieder selbst für Schlagzeilen sorgte, in einer Videobotschaft als leidenschaftlichen Vertreter der Meinungsfreiheit.
Beim Anschlag auf „Charlie Hebdo“ starben zwölf Menschen
Bei dem Anschlag auf die Redaktionsräume des Magazins ermordeten die beiden islamistischen Attentäter am 7. Januar 2015 zwölf Menschen, darunter mehrere bekannte Zeichner. Zuvor hatte das Blatt Mohammed-Karikaturen verbreitet. Die Auszeichnung für Biard sei auch ein Tribut an die Opfer von „Charlie Hebdo“, so die Veranstalter des Presseballs.
Vier Tage nach dem Anschlag hatten allein in Paris mehr als 1,5 Millionen Menschen bei Trauermärschen ihre Solidarität mit den Opfern bekundet. Viele von ihnen trugen Plakate mit dem Schriftzug „Je suis Charlie“ („Ich bin Charlie“), der bald weltweit zum Statement gegen Terror und für Meinungsfreiheit wurde.