Ein Mann bringt eine Ikea-Tüte in die Stadtarchäologie von Fulda. Darin: Teile eines menschlichen Skeletts. Es stellt die Forscher vor viele Fragen.

Die sterblichen Überreste eines Menschen beschäftigen die Stadtarchäologie im hessischen Fulda. Ein Mann hatte sie dort in einer Ikea-Tüte abgegeben.

Skelett stammt womöglich aus Göttingen

Dabei habe er angegeben, die Skelett-Teile von einem verstorbenen Mediziner geerbt zu haben, sagte Archäologin Milena Wingenfeld der „Hessenschau“. Dieser wiederum habe die Knochen als Dank für die Hilfe bei einer Ausgrabung in den 1960er Jahren in der Nähe von Göttingen in Niedersachsen erhalten. „Er durfte sich ein Skelett einfach mitnehmen. Das hört sich für uns heute sehr seltsam an“, so Wingenfeld. Man gehe aber davon aus, dass damals alles mit rechten Dingen abgelaufen sei.

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Die Knochen in der Ikea-Tüte seien vorsortiert gewesen. Zwei Oberschenkel-Knochen, Kieferteile, zwei Kniescheiben, Schädelstücke, Armknochen und ein Rückgrat mit Rippen befanden sich dem Bericht zufolge in der Tüte, eingeschlagen in Zeitungspapier und sortiert nach anatomischen Gruppen. Die Archäologin geht davon aus, dass es sich um Teile eines einzelnen Menschen handelt.

Sie und ihr Team stehen jetzt vor gleich mehreren Fragen: War es ein Mann oder eine Frau? Wie alt war der Mensch? Wo lebte er? Erste Hinweise deuten auf die Zeit der Germanen hin – vor etwa 1500 Jahren. Weitere Untersuchungen, unter anderem durch einen Radiologen, sollen nun Klarheit bringen – und die Gebeine kommen möglicherweise zurück nach Göttingen.

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Quelle: „Hessenschau“