Der Karlsruher Marktplatz ist voller Menschen. Unter dem Motto „Mit uns statt gegen uns“ demonstrieren sie gegen eine AfD-Wahlkampfaktion.
Rund 3.500 Menschen haben nach Polizeiangaben auf dem Marktplatz in Karlsruhe gegen eine AfD-Wahlkampfaktion demonstriert. Der Protest richtete sich gegen „Abschiebetickets“ der AfD: Flyer, die optisch an Flugtickets angelehnt sind. Bis zum Nachmittag verlief die Demonstration laut Polizei friedlich. Einer der Veranstalter hatte zuvor mit lediglich 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gerechnet.
Bei der Kundgebung waren neben junge und alte Menschen zu sehen, auch Familien mit Kindern. Unter dem Motto „Mit uns statt gegen uns“ hatten Migrantinnen und Migranten zu der Demonstration aufgerufen. Auf Plakaten war zu lesen: „AfD wählen ist so 1933“ oder „Mit Nazis wird nicht gekuschelt!“. Auch Regenbogenfarben waren auf dem Platz zu sehen. In Sprechchören skandierten die Demonstranten: „Alle zusammen gegen den Faschismus, alle zusammen gegen den Rassismus.“
Kritik an Wahlkampfaktion
Die an Flugtickets erinnernden Flyer hatten Anfang der Woche bundesweit für Schlagzeilen und Empörung gesorgt. Sie richten sich an „illegale Einwanderer“. Das Abflugdatum ist auf den Tag der Bundestagswahl am 23. Februar datiert: „Von: Deutschland – Nach: Sicheres Herkunftsland“.
Der AfD-Landesverband Baden-Württemberg hatte mitgeteilt, dass es sich um eine Wahlkampfaktion des Kreisverbandes Karlsruhe handele. Laut der Linken tauchten die Flyer in Briefkästen von Menschen mit Migrationshintergrund auf. Die Polizei ermittelt anlässlich der Flyer wegen Verdachts der Volksverhetzung.