Ein Stück Normalität kehrt bei den Brandenburger Landwirten ein. Sie dürfen ab Samstag wieder Rinder, Schweine und Schafe transportieren. Für einen kleinen Bereich gelten jedoch noch Beschränkungen.

Brandenburg hat nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) seine Beschränkungen wieder gelockert. Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Kamele und Lamas in Brandenburg dürfen ab Samstag wieder transportiert werden. Das wegen der Krankheit verhängte Transportverbot laufe mit Ende des Freitags aus und werde nicht verlängert, teilte das Brandenburger Landwirtschaftsministerium mit. 

Weiterhin Untersuchungen

Auch der Transport von Tierkörperteilen und Gülle ist damit wieder zulässig. „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es weiterhin keine Hinweise auf eine Ausbreitung der MKS.“ Es liefen aber laufen weiterhin Proben und Untersuchungen, erklärte ein Sprecher des Agrarministeriums.

In der vergangenen Woche war die Maul- und Klauenseuche (MKS) erstmals seit mehr als 35 Jahren in Deutschland ausgebrochen. Die für Tiere hoch ansteckende Viruserkrankung wurde bei einer Wasserbüffel-Herde in Hönow im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland entdeckt. Seitdem hatte es keinen weiteren bestätigten Fall gegeben.

Landkreise halten Beschränkungen aufrecht

Trotz der Lockerung gibt es weiterhin bestehende Beschränkungen. So sollen etwa die eingerichtete Schutzzone und die Überwachungszone um den Ausbruchsort aufrechterhalten bleiben, hieß es in der Mitteilung des Landkreises Märkisch-Oderland. Diese gelten, bis sie widerrufen werden, erklärte ein Sprecher des Kreises. 

Sie sehen rund um den Ausbruchsort Hönow unter anderem ein Transportverbot der dort lebenden Rinder, Schafe und Schweine vor. Auch Hausschlachtungen „empfänglicher Arten“ sind verboten.

Im Landkreis Barnim liegen einige Gemeinden ebenso in der Schutz- und der Überwachungszone. Auch für sie gelten diese Regelungen. Andere Landkreise hatten ebenso Verfügungen zum Umgang mit den Tieren erlassen.

Grüne Woche ohne Rinder und Ziegen

Unterdessen kündigte der Berliner Senat für Verbraucherschutz an, das aktuell gültige Transportverbot nochmals über den Samstag hinaus verlängern zu wollen. Zudem hat die Agrarmesse Grüne Woche in Berlin hat für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Die diesjährige Ausgabe der Messe wird vom Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg überschattet. Rinder, Ziegen und Schafe sind deshalb nicht auf dem Messegelände zu sehen.

Berliner Zoo bleibt geschlossen

Der Berliner Zoo kündigte an, weiterhin wegen der Gefahr durch die Seuche nicht für Besucher öffnen zu wollen. „Trotz Umsatzeinbußen von rund einer halben Million Euro seit der Schließung am letzten Samstag steht der Schutz unserer Tiere für uns weiterhin an oberster Stelle. Zoo und Tierpark bleiben bis auf Weiteres geschlossen“, schrieb eine Sprecherin des Zoos.