Das Schwarz-Weiß-Drama „La Cocina“ zeigt den unmenschlichen Arbeitsalltag von illegal Eingewanderten in einer Küche. Es gilt: Fressen oder gefressen werden.
Anhand des wuseligen Treibens in einer Restaurantküche beleuchtet der mexikanische Regisseur Alonso Ruizpalacios in seinem Spielfilm „La Cocina – Der Geschmack des Lebens“ den Alltag illegaler Einwanderer. In einem in Schwarz-Weiß gehaltenen Kaleidoskop von Momentaufnahmen beobachtet er die Arbeit eines riesigen Küchenteams in einem New Yorker Restaurant namens „The Grill“.
US-Schauspielerin Rooney Mara („Verblendung“) übernimmt eine der Hauptrollen in dem Drama. In der Küche gilt: Fressen oder gefressen werden. Der Film erzählt von den schlechten Bedingungen in dem Restaurant, in dem die meisten Mitarbeiter als illegal Eingewanderte arbeiten.
Kamera taumelt durch das Geschehen
Episoden um verschwundenes Geld, die schwangere Kellnerin Julia (Mara) und ihren Liebhaber, den illegal in den USA lebenden mexikanischen Koch Pedro (Raúl Briones), setzen dramatische Schwerpunkte. Stellenweise mutet der Spielfilm wie eine Dokumentation an, die Kamera taumelt sozusagen durch das Geschehen.
Bei der vergangenen Ausgabe der Berlinale 2024 lief das Drama im Wettbewerb. Es basiert auf dem in den 1950er Jahren entstandenen und auch in Deutschland häufig gespielten Bühnenstück „Die Küche“ vom britischen Autoren Arnold Wesker.
Anders als er setzt Ruizpalacios weniger auf eine deutliche Gesellschaftskritik, sondern zeichnet Porträts von verlorenen Seelen. Damit entwickelt der Film gelegentlich die Spannung eines Psychothrillers. Die Anklage einer unmenschlichen Arbeitswelt aber wird davon oft zugedeckt.