Wann ist ein Team ein Team? Nach gängiger Definition ist das eine Gruppe und nicht eine Einzelperson. Und wie sieht es bei den multiprofessionellen Teams an sächsischen Schulen aus?

Die Linken im Sächsischen Landtag fordern eine zügige Entlastung von Lehrern durch multiprofessionelle Teams. Dahinter verbirgt sich ein Projekt der Schulpolitik im Freistaat, Pädagogen durch Fachkräfte aus anderen Bereichen zu unterstützen, etwa durch Sozialarbeiter und Verwaltungsassistenten. Nach einer Kleinen Anfrage im Landtag stellen die Linken nach ihren Angaben fest, dass die Teams häufig nur aus einer Person bestehen. 

Es sei eine große Aufgabe, an allen Schulen multiprofessionelle Teams einzurichten, sagte die Abgeordnete Luise Neuhaus-Wartenberg. „Zum aktuellen Stand gibt es abgesehen von Förderschulen kaum eine Schule im Freistaat, bei der man schon von Teams sprechen kann, was die außerunterrichtliche Unterstützung angeht.“

Linke sehen großen Nachholbedarf 

„Die meisten Grundschulen haben zumindest eine pädagogische Schulassistenz, in Gymnasien und berufsbildenden Schulen erhalten die Lehrkräfte vor allem Unterstützung in der Verwaltung. Personal für Praxisberatung gibt es nur an 252 der 370 Oberschulen, und auch dort jeweils nur maximal zwei Vollzeitstellen, die jeweils vier Klassen zugeordnet sind“, sagte die Abgeordnete. All das reiche bei weitem nicht aus.

Neuhaus-Wartenberg erinnerte an den Koalitionsvertrag von CDU und SPD, wonach die Teams weiter ausgebaut werden sollen. „Dem schließe ich mich an. Allerdings ist eine Person an einer Schule noch lange kein Team.“ 

Ihre Partei werde sich bei der Haushaltsverhandlung dafür einsetzen, dass zügig Stellen geschaffen und besetzt werden. „Bedarf gibt es an allen Standorten.“ Das Personal brauche langfristige Perspektiven.

Ministerium: Finanzierung ist nicht dauerhaft sichergestellt

Laut Kultusministerium wächst die Zahl der multiprofessionellen Teams stetig. „Die Entwicklung hin zu einer bedarfsgerechten Ausstattung aller sächsischen Schulen wird insbesondere dadurch gebremst, dass die Finanzierung von Stellen nicht dauerhaft sichergestellt ist“, hieß es in der Antwort des Ministeriums auf die Kleine Anfrage der Linken. Der Landtag könne als Haushaltsgesetzgeber das Tempo der Ausstattung aussteuern.