Seit 1994 kürt eine Jury aus Sprachwissenschaftlern das Unwort des Jahres. Das Ergebnis für das Jahr 2024 lautet: „Biodeutsch“.
„Biodeutsch“ ist das Unwort des Jahres 2024.
Für das Unwort des Jahres kann jeder Bürger bis zum 31. Dezember Vorschläge einreichen. Eine ehrenamtliche Jury, bestehend aus Sprachwissenschaftlern und einer Journalistin, entscheidet über das Ergebnis. Dieses wird immer im Januar bekannt gegeben.
Als „Unwort des Jahres“ kommen nach Angaben der Verantwortlichen Begriffe und Formulierungen in Frage, die gegen die Prinzipien der Menschenwürde oder Demokratie verstoßen, die gesellschaftliche Gruppen diskriminieren oder die euphemistisch, verschleiernd oder irreführend sind. Wie häufig ein Begriff vorgeschlagen wurde, ist nicht entscheidend für die „Unwort“-Kür.
Letztes Unwort des Jahres „Remigration“
Die Aktion wurde 1991 von dem Frankfurter Sprachwissenschaftler Horst Dieter Schlosser ins Leben gerufen. Bis 1994 wurde das Unwort des Jahres von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ausgewählt. Danach verselbstständige sich die Jury.
Zum erstes Unwort des Jahres wurde der Begriff „ausländerfrei“ gekürt. Die Parole geht auf brutale Angriffe auf eine Ausländerunterkunft in der sächsischen Kreisstadt Hoyerswerda zurück. 2023 gewann der Begriff „Remigration“. Der Begriff ist besonders in der Identitären Bewegung und in rechten bis rechtsextremen Gruppierungen und Parteien verbreitet und steht für die Forderung, Menschen mit Migrationshintergrund zwangsweise auszuweisen bis hin zur Massendeportation. Die Jury kritisiert die Verwendung des Wortes, weil es 2023 als rechter Kampfbegriff, beschönigende Tarnvokabel und ein die tatsächlichen Absichten verschleiernder Ausdruck gebraucht wurde.
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