Bahnkunden kostete er jede Menge Nerven – der frühere Gewerkschaftsboss Claus Weselsky taucht nun wieder auf – auf ungewöhnlicher Bühne.

Er war der bekannteste Bahngewerkschafter, brachte über Tage den Zugverkehr zum Stillstand: Claus Weselsky ist jetzt in der Öffentlichkeit zurück – auf ganz anderer Bühne. Der 65 Jahre alte Ex-Boss der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) trat beim Auftakt der Konzerttour von Satiriker Jan Böhmermann als Überraschungsgast auf. In Frankfurt dirigierte er beim Song „Claus Weselsky (ist immer noch da)“ das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld – in einer ausverkauften Halle. Am Ende gab es reichlich Applaus für seinen Auftritt. 

Jan Böhmermann ist vor allem durch seine TV-Satireshow „ZDF Magazin Royale“ im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bekannt. Dort gab es auch schon einmal eine Verbindung zu Weselsky, der die Nation mit seinen harten Gewerkschaftsverhandlungen samt tagelangen Warnstreiks und Bahnausfällen spaltete. Böhmermann hatte mal einen Song über den Gewerkschafter, der im Herbst in den Ruhestand als GDL-Boss ging, verfasst und in seiner TV-Show aufgeführt. 

Das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld, das mit Böhmermann auf Tournee geht, gehört zu seinem festen Show-Ensemble. Der 43-Jährige gibt von Zeit zu Zeit auch Konzerte. Die jetzige Tour steht unter dem Motto „Eisern Ehrenfeld“.

In Köln-Ehrenfeld liegen die Studioräume von Böhmermanns ZDF-Satireshow. Die Tour wird als „satirisch-politische Revue, subversive Show“ mit „herausragender Musik und spitzer Lyrik“ beschrieben. Es ist die inzwischen vierte gemeinsame Tournee für Böhmermann und das Orchester.