Gina-Lisa Lohfink möchte nicht mehr betrunken sein und sucht Harmonie. Aber ob sie die an der Seite ihrer neuen Freundin wirklich gefunden hat? Eine neue Doku säht Zweifel.

Rein äußerlich ist Gina-Lisa Lohfink noch die Alte. Behangen mit Bling-Bling-Schmuck und viel Make-up im Gesicht sitzt sie in ihrer Wohnung im hessischen Städtchen Rödermark und erzählt, wie sie ihr Leben umgekrempelt hat. Kein Alkohol mehr, weniger Partys. Nur die Schminke ist geblieben, ihr „letztes Stück Privatsphäre“. Ungeschminkt möchte sie sich auf keinen Fall zeigen. Auf der Suche nach der heilen Welt ist die ehemalige GNTM-Kandidatin in der Kleinstadt gelandet und an der Seite von Missy, ihrer neuen Freundin.

Gina-Lisa Lohfink zeigt sich mit ihrer Freundin Missy

Sie lebe in ihrer „schönen heilen Welt“, sagt Lohfink in der Vox-Sendung „Wo die Liebe hinfällt“, und als Zuschauer ahnt man bereits jetzt, dass die Gina-Lisa-Welt am Ende doch nicht so heil sein könnte. Missy und die 38-Jährige seien seit etwas über einem Jahr zusammen, erzählen die beiden Frauen, die zwar nicht zusammenwohnen, aber dennoch fast 24 Stunden am Tag gemeinsam verbringen. Gina-Lisa verrät, dass sie immer schon bisexuell gewesen sei, jedoch nie ein öffentliches Coming-out hatte.

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Missy sagt, dass sie es toll findet, wenn ihre Freundin auf der Straße nach Selfies gefragt werde. Gina-Lisa freut sich, als sie ihre Partnerin reden hört, immerhin bekomme sie so gerne Komplimente. Lohfinks Verlangen nach Aufmerksamkeit, körperlich und verbal, ist nicht zu übersehen. Genauso wenig Missys genervte Reaktion auf die Bitten ihrer Freundin.

Sie werde von Gina-Lisa immer falsch dargestellt, beklagt sich die Bürokauffrau. Natürlich gebe sie ihr Komplimente. Auch dann, wenn keine Kameras auf sie gerichtet seien. Je länger das Produktionsteam bei den beiden ist, desto eisiger wird die Stimmung. „Ich will Liebe und ich will einfach Zuneigung. Ich benehme mich so gut“, schluchzt Gina-Lisa letztlich, während ihre Freundin resigniert neben ihr im Auto sitzt. Die heile Welt bröckelt.

Skandale und Prozesse

Man würde Gina-Lisa wünschen, dass ihre Träume in Erfüllung gehen und ihre Sehnsucht nach Ruhe gestillt wird. Früher habe sie ständig getrunken, immer sei „Halli Galli Drecksauparty“ gewesen, sagt sie. Geschlafen habe sie bis zum frühen Nachmittag, dann ging es weiter. Auch ihre Beziehungen scheiterten öffentlich – unter anderem mit Sänger Marc Terenzi, der schon mehrfach über sein Alkoholproblem gesprochen hat. 

Doch Gina-Lisas Probleme begannen nicht erst mit ihren Auftritten im Rampenlicht. In ihrer Kindheit habe sie sich um ihre Schwestern gekümmert. Für sie selbst sei nur ihre Oma da gewesen, die mittlerweile verstorben ist. „Die meisten Menschen sind Arschlöcher“, so das traurige Resümee der Reality-TV-Darstellerin. Mehrmals ging sie vor Gericht. Ihr Prozess gegen zwei Männer, denen sie Vergewaltigung vorwarf, wurde zum Spektakel und endete mit ihrer Niederlage. Auch gegen ihren Stiefvater, der sie geschlagen haben soll, verlor sie vor Gericht. 

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„Gefährliche Menschen suchen immer so Opfer wie mich“, sagt sie vor den Vox-Kameras. Mit Missy sollte eigentlich alles anders werden. „Ich will eigentlich mal ankommen und mir sagen: Ich brauche nie wieder einen anderen Menschen an meiner Seite.“ Dass Missy dort nicht ewig sein wird, davon ist schon nach der ersten Folge der Sendung mit den beiden auszugehen. 

Es ist nicht das erste Mal, dass Gina-Lisa über ihre Sehnsüchte offen spricht. Im Dschungelcamp 2017 wurde sie auch aufgrund ihrer teilweise tragisch wirkenden Naivität zur Sympathieträgerin. Egal wer ihr übel mitspielte, sie glaubte an das Gute im Menschen.

„Die meisten Männer haben mich verarscht. Ich kann auch nicht Schluss machen. Ich lasse mir so vieles gefallen, das ist unglaublich. Ich wurde schon geschlagen. Ganz vieles ist mit mir gemacht worden. Und ich sage immer wieder, ok, wir probieren es noch mal“, gestand sie damals. In Prüfungen, vor denen sie große Angst hatte, wollte sie tapfer sein, scheiterte aber. Weil ihr Mitcamper Honey eine Aufgabe aus fadenscheinigen Gründen verweigerte, zweifelte Gina-Lisa an ihrer Menschenkenntnis. „Was ich schlimm finde, wo ich auch jetzt traurig bin, wo ich ein bisschen Angst habe, ob du es ehrlich meinst mit uns, oder machst du hier nur Show, kann man dir vertrauen?“, wunderte sie sich im Camp.

Acht Jahre ist ihr Auftritt im Dschungelcamp nun her. Doch ihre Aussagen sind auch heute noch dieselben. Für Gina-Lisa, eine der traurigsten Figuren in der Reality-TV-Welt, hieße ein Liebes-Aus mit ihrer Freundin wahrscheinlich Weitersuchen. Nach Nähe und Geborgenheit und der heilen Welt, die sie sich so sehr wünscht.

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