Mit dem Schuldentilgungskonto hat jeder die Möglichkeit, die Verbindlichkeiten des Bundes zu verringern. 2024 wurde erneut nur wenig Gebrauch davon gemacht.

Mit rund 1,6 Billionen Euro steht der Bund derzeit in der Kreide, der Schuldenbremse zum Trotz. Ein Instrument könnte Linderung versprechen, wird aber kaum genutzt. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann mithelfen, den Schuldenberg des Bundes abzubauen. Seit 2006 gibt es dafür das Schuldentilgungskonto des Bundes. Wer möchte, kann dorthin einen x-beliebigen Betrag überweisen, der eingesetzt wird, um die Verbindlichkeiten zu tilgen.

Im vergangenen Jahr wurden 566 Einzahlungen auf dieses Konto verzeichnet, wie der stern aus dem Bundesfinanzministerium erfuhr. Die Summe aller Einzahlungen betrug 2024 demnach 74.455,87 Euro, rund 32.000 Euro weniger als noch 2023 – und damit nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein.

Rund 1,6 Millionen Euro landeten bisher auf dem Schuldentilgungskonto

Eine Person allein hat laut einer Sprecherin des Finanzministeriums der Bundesregierung 10.000 Euro überwiesen – der größte Einzelbetrag des vergangenen Jahres. Der geringste Geldeingang betrug einen Cent. Auch dieser floss in die Kasse des Bundes – oder wie es im Ministeriumssprech heißt: „Die Einzahlungen wurden im Bundeshaushalt im Einzelplan 32 – Bundesschuld – vereinnahmt und sind gemäß Haushaltsvermerk Nr. 2 zweckgebunden zur Schuldentilgung zu verwenden.“

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Zur Motivation von Bürgerinnen und Bürgern, dem Bund freiwillig Geld zu überweisen, kann das Finanzministerium naturgemäß wenig sagen – wohl aber zum Gesamtbetrag, der seit Einrichtung des Kontos vor 19 Jahren dort gelandet ist: rund 1,6 Millionen Euro. Ginge es in diesem Tempo weiter, wäre der Bund rechnerisch in etwa 22 Millionen Jahren schuldenfrei.

Dass in Zukunft signifikant mehr Geld auf dem Konto eingeht, ist eher nicht zu erwarten – und auch nicht das explizite Ziel der Bundesregierung. Man erwarte solche Beiträge nicht „und strebt auch nicht an, die Bevölkerung zu solchen Zahlungen zu ermutigen“, erklärte die Regierung 2019: „Zur Finanzierung des Bundeshaushalts ist der Staat nicht auf Spenden angewiesen, und er sollte diesen Eindruck auch nicht durch aktives Werben für Spenden vermitteln.“