In der Silvesternacht stehen Polizei und Feuerwehr generell vor großen Herausforderungen. Beide stocken darum ihr Personal in der Hauptstadt erheblich auf.
Die Berliner Feuerwehr wird nach eigenen Angaben mit insgesamt 1.544 Helfern in der Silvesternacht im Einsatz sein. „Es wird die ereignisreichste Nacht des ganzen Jahres für die Berliner Feuerwehr sein, und es wird die einsatzstärkste Nacht sein“, sagte Landesbranddirektor Karsten Homrighausen.
In der Praxis bedeute dies, dass die Feuerwehrleute innerhalb von 12 bis 13 Stunden mehr Brände zu bewältigen hätten als sonst in sechs bis acht Wochen. Laut Homrighausen wird darum am Dienstag um 19.00 Uhr der geplante „Ausnahmezustand Silvester“ ausgerufen. Das heißt, dass unter anderem in der Leitstelle die Personalstärke erhöht wird. Insgesamt seien etwa dreimal so viele Kräfte wie üblich im Dienst.
Projekte mit Jugendlichen in betroffenen Stadtteilen
Zu den 1.544 Einsatzkräften gehören nach den Angaben 503 Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr sowie Helfer des Technischen Hilfswerks und privater Hilfsorganisationen.
Nach heftigen Übergriffen in der Silvesternacht vor zwei Jahren sieht sich die Feuerwehr inzwischen besser vorbereitet auf mögliche Angriffe. Das gemeinsame Konzept mit der Polizei habe in der vergangenen Silvesternacht Wirkung gezeigt. In besonders betroffenen Stadtteilen gebe es inzwischen 15 Kiezbeauftragte und es habe mehr als 70 Projekte mit Jugendlichen gegeben, um zu zeigen, „dass in jeder Schutzkleidung ein Mensch steckt“.
Karte soll Aufschluss geben über aktuelle Vorfälle
In der Silvesternacht werden in Bereichen, die als heikel gelten, wie bereits im Vorjahr Polizisten Rettungskräfte begleiten. Mit einer „Echtzeitlage-Karte“ sollen Einsatzkräfte laut Feuerwehr zudem in der Nacht verfolgen können, wo es möglicherweise zu Gewalt kommt, um diese umfahren oder Kollegen zu Hilfe eilen zu können. Die Berliner Polizei wird nach eigenen Angaben mit rund 4.000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz sein.
Landesbranddirektor Homrighausen appellierte zudem: „Ich wünsche mir, dass wir als Berliner Feuerwehr als das wahrgenommen werden als das wir in dieser Stadt unterwegs sind: als die Lebensversicherung jedes einzelnen.“ Wer Feuerwehrleute oder Rettungssanitäter angreife, nehme in Kauf, dass nötige Hilfe zu spät komme.