Ab 1. Januar dürfen in Hamburg nur noch emissionsfreie Taxis zugelassen werden. Einige Unternehmer haben vor dem Jahreswechsel noch neue Verbrennerautos gekauft. Gibt es Probleme mit den E-Taxis?

Mit Beginn des neuen Jahres dürfen in Hamburg nur noch emissionsfreie Taxis zugelassen werden. Eine entsprechende Regelung im Hamburgischen Klimaschutzgesetz tritt in Kraft. Für Großraumtaxis mit acht oder neun Sitzplätzen gilt das Verbrennerverbot erst ab 2027. Dank der öffentlichen Förderung sind nach Angaben der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende bereits knapp 700 der rund 3.000 Hamburger Taxis E-Autos. Hinzu kommen etwa 30 Fahrzeuge, die mit Wasserstoff betrieben werden. 

Neue Verbrenner zum Jahresende

Einige Unternehmer haben vor dem Jahreswechsel noch Verbrennerautos angeschafft, weil sie nach Angaben der Genossenschaft Hansa Funktaxi von den E-Autos nicht ganz überzeugt sind. „Das hat in erster Linie damit zu tun, dass es noch keine langjährigen Erfahrungen mit E-Autos gibt und weil es noch keinen funktionierenden Wiederverkaufsmarkt gibt“, erklärt Vorstand Jan Weber.

Wenig Ladesäulen im Umland

Die Umstellung verläuft nach seinen Worten aber in weiten Teilen problemlos. Die Reichweite der E-Autos habe sich inzwischen deutlich verbessert. Die Ladeinfrastruktur in Hamburg sei nahezu ausreichend. Wenn Fahrgäste allerdings ins Umland fahren wollen, wird es schwierig. „Auf dem Land ist die Ladeinfrastruktur eine Katastrophe“, sagt Weber.

Die laufenden Kosten der Elektro-Fahrzeuge seien deutlich geringer als bei Verbrennern. Es fielen so gut wie keine Reparaturen an. „Bei E-Taxis halten die Bremsen sehr lange, die Kosten für Inspektionen sind verschwindend gering“, schwärmt der Hansa-Taxi-Vorstand. Die Genossenschaft verfügt nach eigenen Angaben über insgesamt gut 700 Fahrzeuge. Sie beteiligt sich an dem Projekt „Zukunftstaxi“ der von Senator Anjes Tjarks (Grüne) geführten Verkehrsbehörde.

Umrüstung mit vier Millionen Euro gefördert

Für die Umstellung der Hamburger Taxi-Flotte auf emissionsfreie Antriebe hat die Stadt bislang über 4,2 Millionen Euro ausgegeben, wie der Sprecher der Verkehrsbehörde, Dennis Krämer, erklärt. Seit 2021 wurde damit im Rahmen des Projekts „Zukunftstaxi“ in drei Förderstufen die Anschaffung der Elektro-Fahrzeuge bezuschusst. 

In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden nach Angaben des Senats 110 E-Taxis und 362 Fahrzeuge mit Verbrennermotor neu zugelassen. Eigentlich sollte die Förderung zum Jahresende auslaufen. Doch jetzt werde es auf Wunsch des Taxigewerbes weiterhin einen Zuschuss von bis zu 5.000 Euro geben, wenn ein Verbrennerfahrzeug durch ein E-Auto ersetzt wird, sagt Krämer.

Fahrten werden teurer

Den Bau von sechs Ladestationen an Taxiständen hat die Stadt mit 225.000 Euro finanziert. Mit der Privatwirtschaft und dem Einzelhandel will die Verkehrsbehörde vereinbaren, dass im nächsten Jahr weitere exklusive Ladepunkte für Taxis in Hamburg geschaffen werden.

Zum 1. Februar werden Taxifahrten in der Hansestadt im Schnitt 4,8 Prozent teurer. Neu eingeführt wird die Möglichkeit, vorab einen Festpreis für eine Fahrt zu vereinbaren. Allerdings wird das nur bei einer Bestellung über eine Taxenvermittlung gehen, nicht direkt bei Fahrtbeginn.