Beim Weihnachtskonzert in Magdeburg stand das Gedenken an die Opfer des Anschlags im Mittelpunkt. Inmitten von Trauer und Schmerz versucht die Stadt, einen Weg nach vorn zu finden.

Knapp eine Woche nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt haben mehrere Hundert Menschen beim traditionellen Weihnachtskonzert im Opernhaus der Opfer gedacht. „Dieses Attentat hat eine große Wunde in unsere Stadt gerissen. Eine Wunde, die blutet“, sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) kurz vor dem Konzert.

Es liege nun an den Magdeburgerinnen und Magdeburgern, diese Blutung zu stoppen. Die große Wunde werde jedoch eine Narbe hinterlassen, die das Erscheinungsbild der Stadt verändern werde. „Wir müssen versuchen, gemeinsam in der Trauer zueinanderzustehen und dann nach vorn zu schauen“, betonte Borris.

Zu Beginn des Konzerts erhoben sich die Gäste zu einer Schweigeminute. Unter ihnen befanden sich Angehörige der Opfer, Betroffene, Rettungskräfte und Ersthelfer. 200 kostenfreie Karten wurden speziell für sie bereitgestellt.

Ermittlungen werfen Fragen auf

Der Täter Taleb A., der sich in Untersuchungshaft befindet, war am vergangenen Freitag mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts gerast. Dabei wurden fünf Menschen getötet und bis zu 235 verletzt. Die Ermittlungen zur Motivation des Arztes, der aus Saudi-Arabien stammt und 2006 nach Deutschland kam, dauern an.

Geprüft wird auch, ob es bei der Polizeiarbeit zu Versäumnissen gekommen ist. Unter anderem geht es laut Innenministerium um ein Polizeifahrzeug, das sich nicht an einem vorgesehenen Standort befunden hat.