Die Sanierung von Dorfkirchen unterstützt das Land mit Fördergeldern. Allerdings dauert es meist Jahre, bis die Mittel dann auch bewilligt werden.
Thüringen hat in diesem Jahr Fördergelder für den Erhalt von zehn Dorfkirchen zugesagt. Demnach wird unter anderem die Sanierung der Kirchturmhaube im Römhilder Ortsteil Zeilfeld mit rund 270.900 Euro und die Sanierung der Fassade der Kirche in Gera-Tinz mit 112.000 Euro unterstützt, wie das Infrastrukturministerium der Deutschen Presse Agentur mitteilte. Insgesamt stellte der Freistaat in diesem Jahr erneut rund eine Million Euro aus dem Landesprogramm für städtebauliche Sanierungsmaßnahmen in Aussicht.
Seit 1991 setzte Thüringen nach Ministeriumsangaben rund 41 Millionen Euro an Finanzhilfen ein, um den Bestand der Dorfkirchen zu sichern. Damit wurden die Arbeiten an mehr als 450 Kirchen im Freistaat unterstützt. Die Gelder sind vorrangig für die bauliche Sanierung und die Außeninstandsetzung von Dächern, Fassaden und Fenstern gedacht.
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und das Bistum Erfurt legen dem Ministerium jährlich fortgeschriebene Prioritätenlisten vor, in denen die Rang- und Reihenfolge der vorgesehenen Sicherungsarbeiten an den Gotteshäusern festgelegt wird. Diese werden dann mit den Kommunen als Fördermittelempfänger der Städtebauförderung abgestimmt.
Bewilligungszeiträume zu lang
Die Leiterin des Baureferats im Landeskirchenamt der EKM, Elke Bergt, sagte, das Dorfkirchenprogramm sei im Vergleich mit anderen Bundesländern einzigartig. „Wir sind sehr dankbar dafür.“
Wünschenswert sei jedoch, dass die jährliche Summe von derzeit etwa einer Million Euro erhöht werde, um die einzigartige Kulturlandschaft mit den Dorfkirchen erhalten zu können. Ein Problem sei, dass die Bewilligungen beispielsweise für die diesjährige Prioritätenliste inzwischen erst in den Jahren 2027/ 28 kommen würden. „Diese Zeiträume sind viel zu lang.“ Gründe für die langen Bewilligungszeiträume wurden nicht genannt.
Zur EKM gehören nach eigenen Angaben 3.955 Kirchen und Kapellen in vier Bundesländern, davon mit 49 Prozent die meisten in Thüringen. Fast alle Kirchen der EKM stehen unter Denkmalschutz sie sind überwiegend mittelalterlichen Ursprungs und wegen ihrer Bedeutung für das kulturelle Erbe besonders wertvoll.