Seit 2005 gewinnt der Linken-Politiker Gregor Gysi sein Direktmandat in Treptow-Köpenick souverän. Seine Partei schickt ihn nun auch offiziell erneut ins Rennen.

Knapp drei Monate vor der Bundestagswahl hat die Linke ihren Abgeordneten Gregor Gysi erneut zum Direktkandidaten für den Wahlkreis Treptow-Köpenick nominiert. Eine Aufstellungsversammlung bestätigte den 76-Jährigen mit 62 zu einer Stimme. Das entspricht 98,4 Prozent. 

„Manche Leute wird man nie los, mich zum Beispiel“, erklärte Gysi zu seiner Kandidatur. Gysi hat das Direktmandat in dem Wahlkreis seit 2005 regelmäßig gewonnen. Sein Stimmenanteil sank zwar über die Zeit. 2021 lag er mit 35,4 Prozent der Stimmen aber noch 20 Prozentpunkte vor der Zweitplatzierten, der SPD-Kandidatin Ana-Maria Trasnea. 

Gysi hatte zusammen mit den langjährigen Linke-Politikern Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow die „Mission Silberlocke“ angekündigt: Sie bewerben sich bei der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar jeweils um ein Direktmandat, um ihre Partei wieder sicher ins Parlament zu bringen. 

Nie sei es so wichtig gewesen wie 2025, dass die Linke wieder in den Bundestag einziehe, meinte Gysi. Die Partei sei „Fels in der Brandung der vielfältigen Krisen“.

Die sogenannte Grundmandatsklausel sieht vor, dass eine Partei mit drei Direktmandaten in Fraktionsstärke ins Parlament einzieht, auch wenn sie an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert. In Umfragen liegt die Linke bundesweit derzeit unter fünf Prozent.