Wer muss, der muss. Doch an deutschen Raststätten kann das ziemlich unangenehm werden. Ein Ranking zeigt, an welcher Autobahn man besser nicht auf die Parkplätze fährt.
Auf langen Autobahn-Reisen müssen die meisten früher oder später anhalten. Nur wenige schaffen Strecken durch das Land ohne eine kurze Toilettenpause. Hier können Reisende großes Glück oder schreckliches Pech haben – denn die Sauberkeit der sanitären Anlagen von deutschen Raststätten und unbewirtschafteten Rastplätzen schwankt stark. Und lässt sehr oft zu wünschen übrig. Hinzu kommt: Viele der besseren Toiletten befinden sich hinter den berüchtigten Sanifair-Bezahlschranken. Wie man die Wertbons wieder zu Geld macht, hat der stern berichtet. Doch es gibt Ausnahmen.
Das Portal „Mietwagencheck“ hat sich durch unzählige Google-Bewertungen gewühlt und auf allen Autobahnen mit einer Gesamtlänge von mehr als 100 Kilometern analysiert, was die Menschen über das stille Örtchen am Straßenrand berichten.
Demnach gibt es teilweise sogar Strecken, auf denen kaum die Chance besteht, überhaupt auf die Toilette zu gehen. So zählen etwa die A36 bei Bernburg und die A33 bei Bielefeld zu den weniger gut ausgestatteten Strecken. Auch die A46 von Heinsberg nach Wuppertal oder die A92 über den Flughafen München werden genannt.
Sanifair Raststätte Toilette 13.17
Zwar finden sich auf allen Strecken irgendwann doch noch passende Anlaufstellen, aber ohne die Autobahn zu verlassen, kann das gut und gerne einige Kilometer dauern. Wie wichtig aber Auswahl sein kann, lässt sich an den Bewertungen ablesen. Besonders die gefürchteten Klohäuschen auf unbewirtschafteten Rastplätzen machen ihrem schlechten Ruf oft alle Ehre.
Das ist beispielsweise nahe Mönchengladbach der Fall. Zur Erinnerung: Auf der A46 von Heinsberg nach Wuppertal gibt es nicht so viele Haltemöglichkeiten – und dann will man Bewertungen wie „Autobahn-Toiletten zum Abgewöhnen“, wie etwa beim Parkplatz Herrather Linde der Fall, eigentlich nicht lesen.
Kostenpflichtige Raststätten-WCs nicht automatisch sauber
Wer nun denkt, dass ein Restaurant und eine Tankstelle ein Garant dafür sind, dass es sauberer zugeht, kann sich irren. „Mietwagencheck“ schreibt, dass die sanitären Anlagen der Raststätte Riedener Wald West – obwohl sie einen Euro kosten – ebenfalls sehr unbeliebt sind. Die Bewertungen der letzten Monate spiegelten das wider.
Die Sanifair-Einrichtungen der Tankstelle Weißkirchen-Süd an der A3 geben offenbar ein ebenso gruseliges Bild ab. „Bodenlose Sauerei“ lautet etwa das Resümee einer Bewertung. Fazit: Nur, weil ein Gang zur Toilette kostenpflichtig ist, heißt das offenbar nicht lange nicht, dass einen dort ein Keramik-Paradies erwartet.
Doch es gibt auch Lichtblicke: Auf einer Karte zeigt „Mietwagencheck“ die besten Anlaufstellen für die Notdurft von Reisenden. Im Norden wäre das etwa der Rastplatz Ostseeblick auf dem Weg nach Fehmarn, dessen kostenfreie WC-Anlage mit 4,8 von 5 Sternen überzeugt. Wer nördlich von München an der Serways Raststätte Fürholzen Ost anhalten muss, stößt in der Regel ebenfalls auf saubere WCs.
Ein Blick auf die Ergebnisse der Auswertung zeigt, dass es sowohl an schlecht bewerteten als auch an vermeintlich vorbildlichen stillen Örtchen zu starken Schwankungen kommen kann. Ist auch klar: An hochfrequentierten WCs braucht es nur eine Person, die sich nicht benehmen kann, um aus dem nachfolgenden Besuch die Hölle auf Erden zu machen. Den Zustand der sanitären Anlagen also nur auf die Betreiber zu schieben, ist oft zu kurz gedacht.
Dennoch: Insbesondere Sanifair steht durch die hohen Gebühren von inzwischen einem Euro pro Besucher natürlich eher in der Pflicht, jedem Gast ein möglichst sauberes Umfeld zu bieten. Sollte das einmal nicht der Fall sein, empfiehlt sich daher eine deutliche Beschwerde.