Wenn sich auf den Blättern Ihrer Zier- oder Nutzpflanzen feine, weiße Linien abzeichnen, hat sich ein winziger Schädling daran zu schaffen gemacht: die Minierfliege. Sie labt sich nicht nur an dem Pflanzensaft, sondern legt darin ihre Eier ab. Wie sich der Befall auf Ihre Pflanzen auswirkt und was Sie dagegen tun können.

Sie ist nur wenige Millimeter groß und kann trotzdem großen Schaden anrichten: Die Minierfliege wird in den warmen Sommermonaten aktiv – und hat es auf das frische Blattwerk von Zierpflanzen und Gemüse abgesehen. Genauer gesagt ist es der austretende Saft, den der kleine Schädling trinkt, nachdem er die Pflanze seiner Wahl angestochen hat. Dadurch entstehen allerdings nicht die spiralförmigen Gänge auf den Blättern, die ein wichtiges Indiz für den Befall sind. Den eigentlichen Fraßschaden richten die Larven der Minierfliege an, welche ihre Eier in der Einstichstelle ablegt. Um zu vermeiden, dass die befallenen Blätter (oder im schlimmsten Fall sogar die ganze Pflanze) absterben, sollten Sie rechtzeitig eingreifen. Wir zeigen Ihnen, was Sie unternehmen können.

Compo

Diese Anzeichen sprechen für einen Befall

Eine einzige Minierfliege ist in der Lage, bis zu 400 Eier während ihres gesamten Lebenszyklus abzulegen. Nur wenige Tage später entstehen daraus wiederum bis zu 400 Larven, die sich durch das Blattwerk fressen. Dabei entstehen die typischen „Minen“ – auch Miniergänge genannt. Das Besondere an dieser Technik ist, dass die Außenhaut der Blätter dabei nicht beschädigt wird. Aus diesem Grund sind die weißen Linien ein typisches Anzeichen für den Befall. Tatsächlich gibt es jedoch schon vorweg ein Indiz dafür, dass sich eine Minierfliege über Ihre Pflanzen hermacht: winzige Fraßlöcher, die sich später zu kleinen Tunneln ausdehnen. Und dazu führen, dass die betroffenen Blätter austrocknen, abfallen und somit das Pflanzenwachstum mindern. Hinzukommt, dass an den Einstichstellen gefährliche Bakterien und Pilze leichtes Spiel haben, um der Pflanzen noch mehr zu schädigen. Umso wichtiger ist es, den Befall so schnell wie möglich stoppen.

So klein und doch so schädlich für Nutz- und Zierpflanzen: die Minierfliege
© ViniSouza128

Minierfliege stoppen? Das können Sie tun

Wurden Ihre Zierpflanzen oder das Gemüsebeet von Minierfliegen befallen, können Sie auf biologische Bekämpfungsmittel zurückgreifen, die – und das ist ganz entscheidend – nicht bienengefährlich sind: wie zum Beispiel das „COMPO BIO Insekten-frei Neem“ für alle Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen. Oder aber Sie setzen auf sogenannte Nützlinge, die dem Schädling auf natürliche Weise den Garaus machen: Schlupfwespen (nur diese beiden Arten: Dacnusa sibirica oder Diglyphus isaea) legen ihre Eier in den Larven der Minierfliege ab, sodass ihre Nachkommen die Fliegenlarven nach dem Schlüpfen verspeisen können. Sind keine Larven mehr da, verschwinden die Schlupfwespen von allein wieder.

Hinweis: Schlupfwespen eignen sich eher für den Hausgebrauch oder geschlossene Gewächshäuser, da sie sich im Freien nur schwer kontrollieren lassen. Ist der Befall im Garten noch frisch, besteht die Möglichkeit, die kranken Blätter abzusammeln und im Hausmüll (nicht auf dem Kompost!) zu entsorgen.

Tafeln

Tipp: So beugen Sie Minierfliegen vor

Damit sich erst gar keine Minierfliege an Ihren Nutz- oder Zierpflanzen zu schaffen macht, können Sie vorbeugende Maßnahmen treffen – zum Beispiel durch den Einsatz von Gelbtafeln. Dabei handelt es sich um spezielle Leimtafeln, an denen die (ausgewachsenen) Schädlinge kleben bleiben. Dadurch lässt sich ein Befall zwar nicht gänzlich verhindern, aber Sie bekommen immerhin sofort mit, wenn sich Minierfliegen an Ihren Gewächsen satttrinken wollen.

Draußen ist diese Methode jedoch weniger effektiv als drinnen, da im Freien auch andere Insekten an den Gelbtafeln haften bleiben können. Hier bietet es sich an, die Gemüsepflanzen mit engmaschigen Kulturschutznetzen vor einem Angriff durch die Minierfliege zu bewahren. Der Vorteil hierbei ist: Auch andere Insekten wie zum Beispiel Blattläuse oder Erdflöhe, die Ihren Nützlingen normalerweise Schaden zufügen könnten, werden von Ihren Beeten ferngehalten.

Eine weitere Möglichkeit, Minierfliegen vorzubeugen, ist die Herstellung von Brennnesseljauche. Angeblich soll der Geruch eine abschreckende Wirkung auf die saugenden Insekten haben – einen wissenschaftlichen Beleg dafür gibt es allerdings nicht. Da die Inhaltsstoffe jedoch auch gut gegen andere Schädlinge wirken und die Jauche als natürlicher Dünger das Pflanzenwachstum fördert, können Sie durch den Einsatz nichts verkehrt machen.

Quellen: Utopia, Mein schöner Garten, Landwirtschaftskammer

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