Rückkehr ins Kabinett: Die Juristin Silke Schneider soll neue Finanzministerin in Schleswig-Holstein werden. Sie kennt das Ministerium bereits.

Die Juristin Silke Schneider wird nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur neue Finanzministerin in Schleswig-Holstein. Die frühere Finanzstaatssekretärin und aktuelle Präsidentin des Landgerichts Lübeck soll Nachfolgerin von Monika Heinold (beide Grüne) werden. Heinold hatte am Montag in Kiel ihren Rückzug aus der aktiven Politik zum 31. Juli angekündigt. Ihre Nachfolge wollen die Grünen am Dienstag (12.40 Uhr) offiziell präsentieren.

Die 65 Jahre alte Heinold will sich ins Private zurückziehen. „Es war für mich eine große Ehre, Finanzministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin dieses wunderschönen Landes sein zu dürfen“, sagte sie. Sie war seit ihrer erstmaligen Wahl in den Landtag 1996 insgesamt 28 Jahre in der Landespolitik.

Die 56 Jahre alte Schneider gehörte der Landesregierung als Staatssekretärin bereits von 2014 bis 2020 an, zunächst im Umweltministerium, ab 2017 dann im Finanzministerium unter Ministerin Heinold. 2020 schied sie aus dem Kabinett aus und wurde Präsidentin des Landgerichts Lübeck. Am Montag war die Juristin für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Schneider ist Mutter von sechs Kindern. Sie war vor ihrer Berufung in die Landesregierung unter anderem als Vorsitzende Richterin am Landgericht Lübeck und als Direktorin des Amtsgerichts Segeberg tätig. Zudem war sie von 2008 bis 2011 Gleichstellungsbeauftragte im schleswig-holsteinischen Justizministerium. Aktuell ist Schneider Mitglied des Landesverfassungsgerichts.

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) wollte sich am Montag nicht zu der Personalie äußern. „Wir haben ja einen Koalitionsvertrag und in diesem Koalitionsvertrag steht ja drin, dass die Grünen das Amt der stellvertretenden Ministerpräsidentin besetzen und auch das Amt der Finanzministerin.“ Deswegen sei es Aufgabe der Grünen, sich dazu zu äußern.