Der Schutzpatron des Mainzer Doms hat wieder einen Kopf. Steinmetzin Strauth ist „total erleichtert“.
Die Statue des Heiligen Martin auf dem Mainzer Dom hat einen neuen Kopf. Die rund 150 Kilogramm schwere Nachbildung des Kopfes der Reiterstatue wurde dem Bistumspatron am Montag in rund 50 Metern Höhe aufgesetzt. Steinmetzin und Bildhauerin Jennifer Schrauth, die seit Dezember 2022 an dem Kopf gearbeitet hatte, zeigte sich „total erleichtert.“ Anders als der alte 80 Kilo schwere Kopf habe der neue Zapfen und Federschmuck. Seine Höhe auf der Statue müsse noch angepasst und der zwei Zentimeter breite Spalt geschlossen werden. Dabei werde der neue Kopf noch etwas Gewicht verlieren. Ende kommender Woche soll alles fertig sein.
Die Martins-Statue steht nach Angaben des Bistums seit dem 18. Jahrhundert auf dem Dom. Die jetzige Reiterfigur ist eine Kopie des Originals von 1928. Dieses steht auf dem Mainzer Kästrich. Der dazugehörige Bettler befindet sich vor dem Dom- und Diözesanmuseum.
Der Kopf der Kopie vom Dom sei so stark beschädigt gewesen, dass er ausgetauscht werden musste, berichtete Schrauth. Auch für einen Abguss habe der Zustand nicht mehr gereicht. Der Federschmuck war wegen tiefer Risse schon vorher abgenommen worden. Der gesamte Kopf wurde am 6. Juni von der Skulptur getrennt – seither war St. Martin kopflos.
Schrauth scannte den alten Kopf ein und rekonstruierte ihn mithilfe des 3D-Modells und Fotos aus dem Diözesan-Archiv. Das Bistum sprach von rund 1000 Arbeitsstunden.
„Er sollte jetzt mindestens 150, 200 Jahre halten“, sagte Strauth. „Der Rest der Figur ist in sehr gutem Zustand.“ Wahrscheinlich sei die Natursteinschicht, aus der der Kopf gemacht war, nicht so gut gewesen und habe daher stärker unter Wetter und Jahreszeiten gelitten als der Rest. Die Reiterfigur werde jetzt noch etwas vom Grünbelag gereinigt, spätestens in einem Jahr werde sich der Kopf der Figur in der Farbe angepasst haben.
Informationen des Bistums